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Wettbewerbsfähig werden und bleiben – Herausforderungen in der Intralogistik

05.08.2014

Nach wie vor steckt in vielen Prozessen reichlich Optimierungspotenzial. Die freie Fachjournalistin Frau Sabine Vogel sprach mit Herrn Jörg Sänger, Geschäftsführer bei der Dortmunder proLogistik, darüber, was moderne Lagerwaltungssysteme an dieser Stelle leisten können und welchen Herausforderungen sich die Intralogistik heute und in Zukunft zu stellen hat.

proLogistik hat vor über 30 Jahren mit einer Infrarot-Datenübertragungslösung für die Steuerung von Gabelstaplern begonnen. Das ist lange her. Inwieweit hat sich der Stellenwert der IT im Bereich der Intralogistik gewandelt?

Die effiziente Gestaltung logistischer Prozesse ist ein wichtiger, wenn nicht gar entscheidender Wettbewerbsfaktor. Das gilt nicht nur für die sogenannte Global Player, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Eine adäquate Ausrichtung wird jedoch durch zahlreiche Faktoren erschwert. Denken Sie nur an schwankende Auftragsmengen, die Zuwächse im Online-Versandhandel oder neue gesetzliche Regulierungen. Gleichzeitig steigt der Kostendruck auf den globalisierten Märkten und Kunden werden immer anspruchsvoller.

All dies zieht immer komplexere Prozesse nach sich, die es entsprechend zu steuern gilt, ohne hierbei das magische Dreieck »Zeit – Qualität – Kosten« aus dem Blick zu verlieren. Nur mit Hilfe geeigneter IT-Lösungen, in deren Mittelpunkt flexible und leistungsstarke Lagerverwaltungssysteme stehen, lässt sich diese Komplexität beherrschen. Damit hat die IT eine zentrale Schlüsselfunktion übernommen, auch und gerade im Bereich der Intralogistik.

Für 2014 haben Sie sich das Motto »Komplexe Prozesse – einfach gelöst« auf die Fahnen geschrieben. Das hört sich nach einer netten Phrase an.

Stimmt, aber das ist genau das Metier von proLogistik. Wir haben im Verlauf von mehr als drei Jahrzehnten über 630 Lagerverwaltungsprojekte branchenübergreifend erfolgreich umgesetzt. Insofern kennen wir die Entwicklung am Markt und wissen, wie sich komplexe Prozesse mit Hilfe geeigneter Hard- und Software einfach lösen lassen. Als Systemhaus haben wir dafür das Baukastenprinzip entwickelt. Hier finden wir für jeden Kunden schnell und exakt die Lösung, die seinen individuellen Anforderungen entspricht. Dann verliert auch das Thema Komplexität seinen Schrecken. Die Transparenz über die Prozesse und Bestände wird gesteigert, Abläufe werden vereinfacht, zugleich beschleunigt und nicht zuletzt effizienter ausgerichtet.

Das war es dann?

Nein, gewiss nicht. In der heutigen Zeit müssen Unternehmen jederzeit offensiv agieren. Das heißt, sie müssen ihre Prozesse stets aufs Neue auf den Prüfstand stellen und optimieren. Fragestellungen in Zuges eines solchen kontinuierlichen Retrofittings könnten sein: Sind die Laufwege noch aktuell? Können sie möglicherweise verringert werden? Können mobile Maskenwechsel reduziert werden? Müssen neue Qualitätsprüfungen integriert werden? Dabei ist es durchaus wichtig, immer wieder auch über den sprichwörtlichen »Tellerrand« zu schauen. Der Vergleich mit dem Wettbewerb ermöglicht es, Best-Practices auf die eigenen Prozess anzuwenden, und sich strategisch sinnvoll und klug für die Zukunft aufzustellen.

Neben dem Benchmarking wird aber auch Business-Intelligence dabei immer wichtiger. Wir bieten ein solches Reporting-Tool, dass das Auswerten von Lagerkennzahlen ermöglicht, und so Schwachstellen frühzeitig erkennen und gegensteuern lässt. Aber Business Intelligence ist bei uns noch viel mehr. Das fängt bei einem Personal-Leitstands-Tool an, das die Lagerleitung in der strategischen und operativen Personalplanung und bei der Abwicklung von Aufträgen unterstützt, und reicht bis zum Prämien-Tool, das die Lohnberechnung erleichtert. Das aktuelle Thema »Big Data« findet sich in unserem System wieder.

Im LVS-Segment ist proLogistik auf den Handel spezialisiert. Was treibt speziell den Online-Versandhandel?

Die Innovationsleistungen im Bereich der Informationstechnologie haben ja das florierende E-Commerce-Geschäft erst möglich gemacht. Dennoch sind und bleiben die Anforderungen unglaublich vielschichtig. Diese Komplexität, die durch markt- und kundenbezogene Einflussgrößen weiter anschwillt, muss beherrschbar sein und bleiben. Denken Sie nur an die Fülle an Kundenaufträgen mit unterschiedlichsten Warenkörben, die immer schneller – und das in der erwarteten bzw. gewohnten Lieferqualität – abzuwickeln sind. Ohne Unterstützung durch moderne Lagerverwaltungssysteme ein schier unmögliches Unterfangen.

Geht es nach den Wünschen der Endkunden, die ihre Bestellungen über das Internet aufgeben, sollte die Zustellung am liebsten von jetzt auf gleich erfolgen. Stichwort: Same-Day-Delivery. Aber auch der Aufwand für das Retourenmanagement darf von Onlinehändlern nicht unterschätzt werden. Ansonsten wird die zunehmende Flut an zurück gesandten Produkten schnell zu einer harten Bewährungsprobe, wenn nicht gar zu einer dauerhaften Belastung, die ein Unternehmen in Schieflage bringen kann.

Gibt es typische Optimierungspotenziale?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn jedes Unternehmen, und damit jedes Lager, hat seine Besonderheiten, angefangen bei der Unternehmensgröße und der Branchenzugehörigkeit bis hin zu den Vertriebskanälen. So geht es im E-Commerce etwa um ein effizientes Retourenmanagement. Die Lebensmittelbrache fokussiert z. B. wiederum die Mindesthaltbarkeits- und Restlaufzeitenkontrolle. Großes Optimierungspotenzial identifizieren wir jedoch übergreifend im Bereich der Kommissionierung. Manchmal hakt es bei der Auftragseinlastung, beim Nachschub und/oder der Personaleinsatzplanung. Leistungssteigernd können sich hierbei die sprachgestützte Kommissionierung »Pick-by-Voice« oder auch das Multi-Order-Picking sein, um einige Beispiele zu nennen.

Für den Online-Versandhandel haben wir mit »pl-Pick & Pack« ein LVS-Modul entwickelt, das eine auftrags- und artikelbezogene Volumenberechnung ermöglicht. Damit lassen sich passende Versandkartons bereits in der Kommissionierung bereitstellten. Der Zwischenschritt des nachträglichen Umpackens vor dem Versand der Ware entfällt und die Durchlaufzeiten werden merklich beschleunigt. Voraussetzung für das Aufsetzen von solchen Add-Ons ist eine moderne Logistik-Software, die flexibel auf neue, individuelle Anforderungen angepasst werden kann.

Wettbewerbsfähigkeit ist ja eine Summe an Maßnahmen. Welche Kriterien sind für Sie von zentraler Bedeutung?

Unser Credo war und ist, dass Unternehmen ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich überprüfen. Nur so lässt sich herausfinden, ob die Positionierung am Markt noch stimmig ist und wo Optimierungsbedarf besteht. Dabei müssen Chancen und Risiken erkannt und nutzbar gemacht werden. Das ist ein dauerhafter Prozess, der auch die Mitarbeiter einbezieht. Ständige Aus- und Weiterbildung ist ein Muss, ebenso wie die Weiterentwicklung bestehender Technologien.

Letzteres treiben wir aktuell auch angesichts von »Industrie 4.0« aktiv voran. Hier suchen wir den stetigen Dialog mit unseren Kunden. Das haben wir seit jeher getan und uns dabei auch nicht gescheut, neue Wege einzuschlagen. Sie müssen wissen, dass das LVS-Baukastenprinzip von proLogistik Resultat dieser anhaltenden Kommunikation ist. Unsere Kunden entscheiden mit über den Inhalt und wissen, dass sie dort alles finden, was sie benötigen. So steigern wir die Zufriedenheit unserer Kunden, was wir übrigens in der hohen Kundentreue erkennen können. Nahezu alle Kunden, die sich in der Vergangenheit für unser LVS entschieden haben, führen auch einen Technologiewechsel auf eine neue Plattform mit uns durch!

Neben unserem projektbehafteten Lagerverwaltungssystem »pL-storeÒ Classic« und unseren beiden LVS-Branchenlösungen »pL-StoreÒ Foodline« und »pL-StoreÒ Techline« haben wir eine Vielzahl an ergänzenden Modulen in unserem Baukasten. Dazu gehören auch Industrie-PC’s, Terminals, Drucker, Handhelds und Etiketten sowie Lösungen für die Lagerauszeichnung und den Datenfunk. Also für jede intralogistische Herausforderung etwas.

Herr Sänger, vielen Dank für das informative Gespräch!

www.proLogistik.com



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