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6. BVL Logistiktag Steiermark: Logistik folgt Prozessen

17.07.2007

Über 100 Experten diskutierten aktuelle Trends beim BVL-Logistiktag in der WAMAS City, Steiermark

Mehr als 100 Logistikexperten aus dem In- und Ausland kamen am 28. Juni zum 6. BVL-Logistiktag in der Steiermark, zu dem die Bundesvereinigung Logistik, Regionalstelle Steiermark und Kärnten, und Salomon Automation in die WAMAS-City nach Friesach eingeladen hatten. Die Nachfrage nach diesem Logistiktag war so groß, so dass erstmals wegen Platzmangels Teilnehmer abgewiesen werden mussten.

Das große Interesse am steirischen Logistiktag der BVL unter der Schirmherrschaft von Salomon Automation in Friesach zeigte einmal mehr, welchen wichtigen Stellenwert die Logistik in der Wirtschaft einnimmt. Das große Interesse kommt daher, weil sich immer mehr Unternehmen bewusst werden, dass sich mit einer ausgereiften Software die Lagerverwaltung und die nachfolgende Lkw-Distribution optimieren lässt und unterm Strich Logistik- und Personalkosten gespart werden können. Das war der Tenor der drei Fachvorträge am Beispiel SPAR Österreich, Bauerngut Deutschland, und LANDI Schweiz.

Entlang der gesamten Supply Chain schlummern in vielen Unternehmen Rationalisierungspotenziale, die aufzuspüren es sich lohnt, weil damit Kosten- und Wettbewerbsvorteile lukriert werden können. Davon zeigte sich Firmenchef Franz Salomon bei der Eröffnung des Logistiktages überzeugt.

SPAR spart mit WAMAS LVS
Das erste praktische Anwenderbeispiel präsentierte beim steirischen BVL-Logistiktag das Unternehmen SPAR Österreichische Warenhandels AG. Was dort bei der mobilen Waren- und Leergutverfolgung derzeit abgeht, stellte Martin Gleiss, Leiter der zentralen Lagerlogistik, vor. SPAR bedient alle österreichischen Filialen von sechs regionalen Zentralen aus. Hier werden die operativen Entscheidungen getroffen und von hier aus werden die Märkte der jeweiligen Region beliefert. Von den Zentralen werden die SPAR-Kaufleute und die SPAR-Filialen vor Ort betreut. Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, lautet das SPAR-Motto. Gleiss: „Wir haben in der Vergangenheit zwei Fehler gemacht: Wir haben primär die Kommissionierung optimiert, dabei macht dieser Bereich nur 50 Prozent aus. Die anderen 50 Prozent macht die restliche Lagerlogistik aus, der wir zu wenig Augenmerk geschenkt haben.“

„Produktive Eingriffe“ durch Menschenhand erst am Schluss
Schwachpunkt Nummer zwei war, dass das Lager den Fuhrpark gesteuert hatte. Jetzt ist es gerade umgekehrt. Die Bestellung durchläuft jetzt einen Prozess, der in seiner Gesamtheit überschaubar und nachvollziehbar ist. Auf der Softwareseite unterstützt wird die Supply Chain von SAP und dem WAMAS LVS (Lagerverwaltungssystem) sowie WAMAS T (Track and Trace) von Salomon Automation. Nach der Auftragserfassung via SAP zeichnet WAMAS LVS u. a. für den Mindermengencheck, Ermittlung des Transportvolumens und Bildung der Kommissionieraufträge verantwortlich. Und das ohne händischen Eingriff, betont Gleiss. Danach erfolgt die automatische Tourenplanung mit definierten Ressourcen unter Berücksichtigung der vereinbarten Liefertermine mit den Filialen und wirtschaftlicher Aspekte. Erst bei der Kommissionierung, Verladekontrolle und Touren-Nachverplanung erfolgt der so genannte „produktive Eingriff“ durch menschliche Hände.

Seit 2003 ist das WAMAS Track and Trace integraler Bestandteil in der Supply Chain von SPAR. In jedem Lkw befindet sich ein Terminal (Halb-VGA-Terminal von Barcotec), der mit folgenden Funktionen ausgestattet ist: Funk 802.11b, Scanning, RFID, GSM, GPS und über Docking-Station und Black Box Erfassung der Betriebsdaten des Lkw und des Lkw-Fahrers. 250 solcher Terminals sind bei SPAR derzeit im Einsatz und tun gute Dienste, gibt sich Gleiss zufrieden. „Jeder Lkw-Fahrer hat einen solchen Terminal und wird mit diesem durch den gesamten Transportvorgang geleitet.“ Die Vorteile von WAMAS T liegen für Gleiss auf der Hand:

  • Keine verlorenen oder falsch be- oder entladene Transporthilfsmittel
  • Dadurch keine „Reparaturkosten“
  • Daten stehen online auch während des Transports zur Verfügung
  • Automatisierung der Zeit-, Tour- Personal und Lkw-Datenerfassung
  • Keine Doppelerfassung
  • Automatische Erfassung von Laufzeitfenstern
  • Einfacher Nachweis gesetzlicher Auflagen
  • Kundenspezifische Analysefunktionen
  • Ohne Mehraufwand deutlich verbesserte Genauigkeit und Transparenz

SPAR wurde 1932 als freiwillige Handelskette in den Niederlanden gegründet und ist heute in 30 Ländern mit 15.000 Outlets vertreten. In Österreich agiert SPAR seit dem Jahr 1954; die Eigentümer sind drei österreichische Familien.

Fleisch und Wurst hochautomatisch kommissionieren
Hochautomatisch läuft die Kommissionierung beim deutschen Fleisch- und Wurstwarenproduzent Bauerngut in Bückeburg ab. Dieses Unternehmen gehört zur EDEKA-Gruppe und setzt im Lagermanagement ebenfalls auf das WAMAS Lagerverwaltungssystem von Salomon Automation: Bis zu 180 Tonnen Fleisch und 120 Tonnen Wurst werden täglich verarbeitet und im 40.000 Behälter umfassenden Hochregallager in Bückeburg mit Hilfe von WAMAS LVS gemanagt, berichtete Cord Hannemann, Hauptabteilungsleiter für Gesamtlogistik bei Bauerngut.

Hohe Kosten, geringe Transparenz der Bestände und Prozesse sowie geringe Flexibilität in den Prozessen selbst und last but not least eine zu geringe Kundenorientierung haben Bauerngut dazu bewogen, die Lagerlogistik gänzlich umzukrempeln. Die früher aufgesplitterten Kommissionierprozesse wurden auf das Prinzip „Ware zum Mann“ umgestellt. Die Waren aus dem Hochregallager werden zu den Kommissionierplätzen gebracht, wo die Mitarbeiter die Sendungen in spezielle Pfand-Behälter kommissionieren. Hannemann: „Das bedeutet konstante Produktivität bei steigender Artikelvielfalt sowie eine über 90%ige Ausnutzung der Zielbehälterkapazität.“ Allerdings: Der Aufwand zur Bereitstellung der Quell- und Zielkisten ist hoch. Dennoch: 139 Stunden pro Arbeitstag wurden durch die Umstellung rechnerisch eingespart und stehen 28 Stunden Mehraufwand für value added services gegenüber.

Dank der neuen Kommissionierstrategie ist man innerhalb von 24-Stunden lieferbereit. Nur 25 Prozent des gesamten Warenstroms wird als Anbruchanteil manuell bearbeitet, der Rest wird automatisch in das Kommissioniersystem eingelagert und danach den Aufträgen zugebucht.

Die Kommissionierleistung liegt bei bis zu 1.000 Kilogramm pro Mannstunde und die Abarbeitung der Kommissionieraufträge erfolgt exakt nach der vorgegebenen Artikelreihenfolge. Hannemann: „Mit der jetzigen Logistikleistung haben wir unsere Kundenbindung deutlich erhöht und die Durchlaufzeiten ebenso deutlich verkürzt.“

LANDI Schweiz: Salomon Automation als Generalunternehmer
Was in Österreich in jedem Dorf das Lagerhaus bzw. Raiffeisen ist, ist in der Schweiz die LANDI. LANDI Schweiz AG zur Fenaco Unternehmensgruppe gehörend, betreut genossenschaftlich organisierte Verkaufsstellen im ländlichen Raum und zieht derzeit in Dotzigen ein hochmodernes Logistikzentrum hoch, das innen alle „logistischen Stückeln“ spielt. Wie man dabei vorgeht, berichtete beim steirischen BVL-Logistiktag sehr ausführlich Simon Hochuli, Leiter Projekte Logistik und Informatik bei LANDI Schweiz AG. Die Entscheidung für die Erweiterung der Logistik-Kapazitäten hat man sich nicht leicht gemacht: Selber machen oder einen Generalunternehmer beauftragen, das war die Frage. Denn immerhin muss das neue Logistikzentrum so konzipiert werden, um 9.000 verschiedene Artikel an 350 Verkaufsstellen in der ganzen Schweiz bestmöglich verteilen zu können. „Wer die Logistik im Griff hat, der hat die Hausaufgabe für eine erfolgreiche Marktbearbeitung gemacht!“

Das neue Logistikzentrum mit einem Hochregallager hat eine Kapazität für 20.000 Paletten. Mit der Option, bei steigendem Bedarf ein zweites Hochregallager für weitere 15.000 Paletten zu errichten, so Hochuli. Das derzeit bestehende Logistikzentrum ist mit 22.000 Paletten längst voll ausgelastet, daher auch die Erweiterung. Anfang 2008 wird das erste Hochregallager fertig sein und anschliessend den Betrieb aufnehmen. Das Großprojekt hat ein Auftragsvolumen von rund 70 Millionen Schweizer Franken. Für welche Vorgangsweise sich LANDI entschieden hatte, verriet Hochuli in seinem interessanten Vortrag. Beim Bau ist LANDI Schweiz selbst Auftraggeber; einzelne Aufträge wurden an unterschiedliche Firmen vergeben, die Koordination geschieht durch einen externen Generalplaner. Hochuli: „Pro Einzelauftrag kann der beste Preis realisiert werden.“ Die Schnittstellen sind überschaubar und LANDI kann die „Beschaffungsmacht“ besser ausspielen. Beim Innenleben entschied sich LANDI Schweiz hingegen für einen Generalunternehmer, der für die gesamte Logistik in Bezug auf Software und Hardware verantwortlich zeichnet. Und das ist Salomon Automation. Fazit: Die Schweizer Niederlassung der Salomon Automation stattet das neue Logistik-Zentrum in Dotzigen mit Leitsystem, Automatik, Fördertechnik, Stahlbau, Regalbediengeräte etc. aus und unterstreicht damit einmal mehr ihre Kompetenz in diesem wachsenden Markt.



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