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Retrofit mit Chefauftrag

28.08.2012

Erneuerung des automatischen Lagers der Firma Böhmer.

Jedes automatische Lager kommt einmal in die Jahre. Sind die besten Tage der Motoren erst einmal gezählt, die Steuerungen noch seriell angebunden und das Lagerverwaltungssystem (LVS) droht mit seinen beiden einstigen Erschaffern in Rente zu gehen, so bietet sich eine rechtzeitige Ablösung an, bevor Wartungs- und Reparaturkosten und -Zeiten exponentiell steigen oder der Supergau in Form eines kompletten Stillstands eintritt.

Beim Kugelhahn-Experten Böhmer entschied man sich rechtzeitig für eine Erneuerung sowohl der Komponen-tensteuerung, als auch der Software durch die Stöcklin Logistik GmbH als General-unternehmer. Und wie bei jedem Modernisierungsprojekt dieser Art, zählt dabei ein reibungsloser Ablauf: am besten ganz ohne Ausfallzeit. So können beispielsweise „Trockentests“ wie eine vorhergehende Simulation der Schnittstellen, aber auch die Nutzung der Wochenend- oder Nachtzeiten – in denen ggf. nicht oder nur reduziert gearbeitet wird – für einen reibungslosen Projektablauf sorgen.

An beiden im Tablarlager verwendeten Regalbediengeräten (RBGs) sowie beim kurvengängigen Hochregal-RBG wurden von Stöcklin sämtliche mechanische Komponenten, von Motoren und Antrieben bis zur Steuerung (von Siemens S5 auf S7), ausgewechselt.

Dabei wurde ein Parallelbetrieb mit der alten LVS-Software und –Schnittstelle und der bereits aktuellen Standard TCP/IP Socketverbindung zum neuen PROBAS LVS aus dem Hause GDV Kuhn ermöglicht.

Die Einführung der Lagerverwaltungssoftware sollte erst gemeinsam mit Einführung eines neuen Lagermodul auch die manuellen Lagerbereiche mitverwalten und eine Schnittstelle zum Automatiklager im Blackbox-Prinzip haben sollte. D.h. INFOR übergibt Wareneingänge und Auslageranforderungen an das auf Automatiklager spezialisierte PROBAS LVS. Beispielsweise ermöglicht PROBAS bei der Nutzung von Tablaren eine flexible Aufteilung mit Positionierung mehrerer Kartons auf dem Tablar und unterstützt die dynamische Verkleinerung der Ladehilfsmittel. Wird durch Entnahmen ein Karton zusehends leerer, was unausweichlich geschieht, so sinkt der Platzbedarf und der Artikel kann in einem kleinen Behältnis wieder eingelagert werden, um Platzkapazitäten auf den Tablaren des stets vollen Lagers optimal zu nutzen. Eine grafische Unterstützung zur Visualisierung der Tablarbelegung ist hierbei selbstredend und ermöglicht auch jederzeit Umpositionierungen auf dem Ladungsträger.

Des Weiteren ermöglicht das System ein s.g. Multiorderpicking, wodurch mehrere Entnah-men für unterschiedliche Aufträge aus einem Ladungsträger bewerkstelligt werden. Da-durch werden überflüssige Lagerbewegungen wie Ein- und Auslagerungen vermieden. Für dringende Belange müssen angefangene Aufträge sowohl am Paletten-Arbeitsplatz des Hochregallagers (HRL), als auch an einem der Tablarlager-Arbeitsplätze jederzeit unterbrochen werden können, wenn ein hoch dringlicher „Chefauftrag“ eingeht. Nach einiger Verzögerung bei Einführung des neuen ERP-Systems, was stets einer Operation am offenen Herzen mit entsprechendem Aufwand gleichkommt, konnte im Oktober 2011 schließlich auch die neue Lagerverwaltung in Betrieb genommen werden. Damit ist die Zukunft der Lagerverwaltung einerseits durch die Software des 27-jährigen Traditions-Software Hauses GDV Kuhn und andererseits durch die neuen mechanischen Komponenten, die bereits mehrere Monate ihren Dienst leisteten, gesichert.



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