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Pick-by-Voice - Der Ton macht die Musik

19.03.2013

proLogistik realisiert durchgängige pl-Voice-Integration für mds

Am Standort Mainz setzt der Verlagsauslieferer und Großhändler music distribution services auf eine durchgängige Sprachsteuerung – vom Wareneingang über die Kommissionierung bis hin zur permanenten Inventur. Mit Hilfe des Dortmunder Logistik-Systemhauses proLogistik, das sowohl die Hard- als auch die Software lieferte, konnte die Pickleistung um 17 Prozent erhöht werden. Ein intelligentes Wellenmanagement sorgt darüber hinaus für optimierte Prozesse und ein deutliches Plus an Produktivität.

Für Musikliebhaber ist das Logistikzentrum von music distribution services (mds) das reinste Eldorado: Noten und Musikbücher so weit das Auge reicht. Verteilt auf fünf mehrstöckige Gebäude finden auf einer Gesamtfläche von 7.000 m² rund 125.000 verschiedene Artikel aus 130 Verlagen Platz, die über mds gebündelt und an Handelspartner in aller Welt verschickt werden. Neben zwei Hochregallager dienen vornehmlich Fachbodenregalanlagen als „Bibliothek für das grenzenlose Hörvergnügen“.

Zwischenbilanz einer aktiv vorangetriebenen Wachstumsstrategie sind im Schnitt 600 Aufträge, die pro Tag abzuarbeiten sind. Dies entspricht rund 6.000 Auftragspositionen oder auch 15.000 Exemplaren, die täglich das Logistikzentrum in Mainz-Hechtsheim verlassen – Tendenz weiter steigend. Die Voraussetzungen zur Bewältigung dieses Auftrags- bzw. Sendungsvolumens hat mds mit der Einführung des Lagerverwaltungssystems pL-Store mit integrierter Pick-by-Voice-Lösung von proLogistik geschaffen. „Aufgrund des anhaltenden Wachstums standen wir vor der Herausforderung, die Logistik zu reorganisieren. Der hohe Flächenbedarf führte zu langen Wegzeiten in der Kommissionierung, die wiederum hohe Prozesskosten nach sich zogen“, skizziert Stefan Gauly, Leiter Distribution und Logistik bei mds, die Ausgangssituation. Dabei habe man nach einer Systemlösung gesucht, mit deren Hilfe die Effizienz im Pick-Bereich deutlich gesteigert werden konnte.

Heute werden sämtliche Prozesse vom Wareneingang bis zum Warenausgang durch pL-Store gesteuert und überwacht. Vorausgegangen war eine zweistufige Inbetriebnahme der im Lagerverwaltungssystem (LVS) integrierten Module. In der ersten Stufe wurde das sprachgestützte Dialogsystem pL-Voice für die beleglose Kommissionierung eingeführt. Diesem ersten „Go-Live“ im Juli 2011 folgte Phase 2 im Juni 2012, in der nun auch der Wareneingangsbereich an die Sprachsteuerung angebunden und eine auf zertifizierten Buchungsroutinen basierende permanente Inventur realisiert worden ist. Seither verantwortet pL-Store zudem zentral die Bestandsführung.

Voice-Technologie auch für „Ü80“-Personal intuitiv bedienbar

Die Sprachsteuerung führt die Kommissionierer Schritt für Schritt durch den Pick-Prozess. Sie sind mit pL-Voice-Clients ausgestattet und kommunizieren somit über Datenfunk mit dem LVS. Über die Sprachausgabe erhält der Mitarbeiter nach Anmeldung sämtliche Angaben über den Lagerplatz und die Anzahl der zu entnehmenden Artikel. Er hat die Hände frei und wird nicht durch wiederholte Blicke – z.B. auf Kommissionierlisten oder mobile Datenerfassungsgeräte – in seiner Konzentration gestört. Die Fehlerquote ist auf diese Weise deutlich gesunken und die Pickleistung messbar gestiegen. „Zuvor waren es in etwa 106 Zugriffe pro Mitarbeiter und Stunde.

Durch Einführung der Voice-Technologie hat sich die Pickleistung auf durchschnittlich 124 Zugriffe erhöht. Das entspricht einer Steigerung von 17 Prozent“, berichtet Gauly. „In Spitzen sind sogar 175 Zugriffe möglich.“
Zu dieser Leistung trägt auch die leicht zu erlernende sowie ergonomisch bequeme und sichere Handhabung des pl-Voice-Systems bei. Entsprechend groß ist nach wie vor die hohe Akzeptanz des sprachgestützten Dialogsystems auf Personalebene – und zwar Generationen übergreifend: „Die älteste Mitarbeiterin ist 83 Jahre und hat keinerlei Probleme mit der Anwendung“, so Gauly weiter. „Ganz im Gegenteil, sie ist mit großem Engagement bei der Sache und erledigt ihre Arbeit einwandfrei.“

Integrierte Leitstandfunktionalität

Die Voice-Kommissionierung folgt zwei Organisationsprinzipien. Auftragsvolumina von mehr als 300 Kilogramm werden 1-stufig zusammengestellt. Das Gros der Aufträge durchläuft jedoch die 2-stufige Kommissionierung. Hierbei werden Artikel der geforderten Gesamtmenge zunächst auftragsübergreifend entnommen und in Behälter auf Rollwagen übergeben, so dass jeder Lagerplatz pro Pickwelle nur einmal angefahren werden muss. Im nächsten Schritt erfolgt dann die auftragsweise Verteilung der konsolidierten Pickmengen in Rollregale oder zur Vereinzelung in vier so genannte „Rotomaten“.

Bei dieser Lösung handelt es sich um Paternosterregale, die jeweils mit 432 Fächern in fünf Fachgrößen bestückt sind. Der besondere Vorteil: „Rotomaten“ bieten viel Platz auf kleinstem Raum. Die dort zwischengelagerten Waren stehen über das integrierte „Put-to-Light“-Verfahren quasi auf Knopfdruck zur Verfügung und lassen sich bequem entnehmen, lange Laufwege entfallen. Der jeweilige Zielbereich wird dem Mitarbeiter bereits bei der Kommissionierung über ein einfaches Farbsystem in Form unterschiedlicher Behälterfarben vorgegeben.

Die Steuerung der Paternosterregale ist abhängig vom Gewicht und Volumen des jeweiligen Auftrags. Für die gleichmäßige Verteilung der Aufträge wurde ein intelligentes Wellenmanagement in pL-Store realisiert. Im Zuge dessen werden die Aufträge über den Wellenleitstand anhand definierter Eigenschaften zeitlich gebündelt. Grundlage für die Generierung geeigneter Pickwellen sind u.a. Kommissionierzeiten pro Lagerbereich, die der Kommissionierfahrtberechnung dienen. Parallel werden die Anzahl der eingesetzten „Rotomaten“ in Abhängigkeit vom Tages-Pick-Volumen ermittelt und Mitarbeiter zugewiesen. Ergebnis dieser Feinplanung sind gleich große Arbeitspakete für die Warendistribution. Nach dem Anlegen einer Pickwelle wird die 2-stufige Kommissionierung automatisch angestoßen.

Gemeinsame Entwicklungsarbeit schafft Wege-, Zeit- und Kostenersparnis

Mit der lückenlosen pl-Voice-Integration hat mds einen bedeutenden Schritt zu mehr Leistung und Effizienz bei der Vereinnahmung sowie in der Kommissionierung unternommen, die immerhin zu den größten Kostenfaktoren in der Logistik zählt. Das formulierte Anforderungsprofil beschränkte sich jedoch nicht allein auf die Einführung einer beleglosen Kommissionierung mit Unterstützung von Pick-by-Voice. Ergänzend sollte eine individuell konzipierte Lösung zur Verdichtung gefunden werden, um mehr Zeit zu gewinnen und Personalressourcen adäquat einsetzen zu können. Durch den Einsatz der vier „Rotomaten“ hat mds exakt auch dieses Ziel erreicht. „Indem Waren heute Platz sparend vereinzelt werden, haben wir eine Ersparnis von 50 Prozent im Pick-Bereich realisieren können“, resümiert Gauly und betont: „Das optimale Zusammenspiel des Lagerverwaltungssystems und der vier ‚Rotomaten’ stellt für uns ein höchst effizientes Alleinstellungsmerkmal dar, das aus der gemeinsamen produktiven Entwicklungsarbeit von proLogistik und mds hervorgegangen ist.“ Damit hat mds entscheidende Weichen gestellt. Denn das System bietet hinreichend Reserven, das anhaltende Wachstum auch zukünftig sicher abbilden und effizient abwickeln zu können.



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