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Resilienz in der Supply Chain – So machen Unternehmen ihre Lieferketten widerstandsfähig

28.09.2017

Treffen der logistischen Entscheider bei io-consultants in Heidelberg

Zukunftssichere und widerstandsfähige Lieferketten in Zeiten des Wandels standen bei der Veranstaltung »Resilienz in der Supply Chain – agile Kundenbedürfnisse effizient gestalten« unter der Moderation von Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Karl-Heinz Wehking, Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistik (IFT) an der Universität Stuttgart, am 26. September 2017, im Mittelpunkt. Bei io-consultants in Heidelberg gaben sechs Experten aus der Praxis und Wissenschaft Einblicke in ihre Erfahrungen, Herausforderungen und konkrete, neue Lösungswege. Mehr als 90 Teilnehmer hörten ihnen zu und diskutierten mit den Referenten darüber, wie Unternehmen auch in herausfordernden Zeiten der Veränderung funktionsfähige Logistiknetzwerke aufrechterhalten, weiterentwickeln und reibungslose Produktions- und Kundenversorgung sicherstellen können.

Zukunftsthemen wie Vernetzung, Digitalisierung und Mitarbeiter-Qualifizierung waren nur einige Bereiche, die diskutiert wurden. Hinsichtlich deren Beitrag zu resilienten Supply Chains lautete der Tenor der Veranstaltung: Keines der Unternehmen hat sie nicht auf der Agenda stehen. Auch wenn es noch nicht auf alle Fragen eine richtige Antwort gibt, sind viele Ideen vorhanden.

Von Game-Changern und ihren Auswirkungen auf die Resilienz der After Market Supply Chain in der Automobilindustrie sprach Bernd Fischer, Niederlassungsleiter bei der Volkswagen Original Teile Logistik GmbH & Co. KG (OTLG). Als prägende Einflussfaktoren nannte er unter anderem die Elektromobilität sowie den Trend zur Individualisierung. Auch unter Betrachtung der sich wandelnden politischen Rahmenbedingungen ist Fischer der Meinung, dass unvorhersehbare Dinge in der heutigen Zeit zunehmen. Er betonte daher die Bedeutung von Change Management und der Messbarmachung von Resilienz.

Sven Müller, Leiter Lagerlogistik von der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG, gab einen tiefen Einblick in die Planung und Realisierung eines neuen Zentrallagers zur weltweiten Endkundenversorgung – von der Idee bis zur Umsetzung. Dem Thema Resilienz ist man hier mit vielen möglichen Erweiterungsoptionen und damit großer Flexibilität begegnet. Außerdem setzt das Unternehmen am Standort Ditzingen auf vollständig papierlose Prozesse im Lager.

Wie man dahingegen im laufenden Betrieb erfolgreiche Lösungen implementiert, um seinen Standort zukunftssicher zu machen, zeigte Mark Lührs, Abteilungsleitung Lagerlogistik Europa bei der Robert Bosch GmbH. Am Standort Karlsruhe setzt das Unternehmen auf hochautomatisierte State-of-the-Art-Lösungen. Ein Beispiel ist der Smart Packing Bereich, in dem die Packstücke über eine Kamera-Lösung effizient verpackt werden. Durch Bilderkennung wird der Prozess des Scannens vollständig eliminiert und die Fehlerhäufigkeit stark reduziert.

Vertreter zweier weiterer Konzerne aus der Automobilindustrie beleuchteten das Thema Resilienz unter dem Gesichtspunkt Mensch. Der Vortrag von Wilfried Ständer, Abteilungsleiter bei der BMW AG, stellte das Change Management im logistischen Großprojekt, dem Neubau am Standort Dingolfing, vor. Um sowohl neue Mitarbeiter als auch solche, die über Jahrzehnte am gleichen Arbeitsplatz tätig waren, »mitzunehmen«, setzte das Unternehmen auf Transparenz über alle Ebenen hinweg und Monitoring aller Aktivitäten.

Dr. Uwe Jens Unger, Leiter Personal bei der MAN Truck & Bus AG, stellte Herausforderungen und Möglichkeiten zur globalen Personalentwicklung für Produktion und Logistik, die durch den Technologiewandel entstanden sind, vor. Zu neuen Formen des Arbeitens zählen bei MAN sogenannte Future Labs, mit denen das Unternehmen insbesondere junge Menschen begeistern möchte. Durch eine flexible Raumgestaltung ermöglichen diese agiles Arbeiten. Der Referent appellierte dazu, sich ernsthaft und offen mit dem Technologiewandel, den er als große Herausforderung sieht, auseinanderzusetzen.

»Trends und Entwicklungen in der Logistik – immer mehr Technologie und dann?« Mit dieser Frage beschäftigte sich Prof. Dr.-Ing. Kai Furmans, Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistiksysteme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Wissenschaftler zeigte, dass Resilienz und Technologie durchaus zusammenpassen. Ein unmittelbar bevorstehender Trend sind schlaue Flurförderfahrzeuge, mit denen sich die Forschung des KIT wie auch des IFT aktuell beschäftigen.

Auf großes Interesse stießen am Veranstaltungstag auch die technischen Lösungen von Picavi und Topsystem, die das Programm nochmals praxisnaher gestalteten. Diese beiden Partner von io-consultants demonstrierten ihre Pick-by-Vision und Pick-by-Voice Kommissionierlösungen.

»Wir wollten mit unserer Veranstaltung Denkanstöße weitergeben, neue Eindrücke gewinnen und ein logistisches Diskussions- und Netzwerkforum bieten – mit Blick auf die zurückliegenden Vorträge und die Gespräche während und nach der Veranstaltung scheint das sehr gut gelungen zu sein«, freut sich Thomas Kilimann, Geschäftsführer/Partner von
io-consultants. io-consultants wird die Veranstaltungsreihe im nächsten Jahr fortsetzen.



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