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19. TEAM Logistikforum informiert, inspiriert und begeistert über 450 Teilnehmer

04.12.2018

Lösungsansätze und Bausteine für die digitale Transformation

Themen rund um die Digitalisierung und ihre Auswirkungen und Chancen für die Logistik standen im Mittelpunkt des 19. TEAM-Logistikforums am 27. November in Paderborn. Über 450 Teilnehmer ließen sich von spannenden Vorträgen mit Visionen sowie praxisrelevanten und bereits umsetzbaren Lösungen für die Intralogistik im eigenen Unternehmen inspirieren.

Das TEAM-Logistikforum hat mit seiner 19. Veranstaltung wieder bewiesen, wie wichtig der fachliche Austausch und ein Blick über den Tellerrand des eigenen Unternehmens ist. Denn nur wer sich auf den Weg macht, wird neues Land entdecken. Und dieser Weg führte für rund 450 Teilnehmer und 33 ausstellende Unternehmen am 27. November nach Paderborn. »Wir versuchen jedes Jahr wieder Akzente zu setzen und Trends für die Logistik von morgen aufzuzeigen sowie Anregungen für die Praxis zu geben, daher haben wir in diesem Jahr das Motto ‚Digitale Transformation in der Intralogistik – Chancen erkennen und ergreifen‘ gewählt«, erklärte Michael Baranowski, Geschäftsführer der TEAM GmbH, der das Forum als Veranstalter eröffnete. Dass das Konzept gut ankommt, zeigte die erneut gestiegene Zahl der Teilnehmer, die nicht nur aus dem näheren Umland kamen. Die bestehende Partnerschaft mit der BVL-Regionalgruppe Westfalen und die neue Kooperation mit der VDI Bezirksverein Ostwestfalen-Lippe beweist zudem, dass sich die Veranstaltung zu einem Netzwerktreffen entwickelt hat.

Digitalisierung verändert die Welt

Mit der erfolgreichen Landung der Nasa-Sonde »Insight« auf dem Mars startete Dennis Schenkel, Projektmanager bei der Unternehmensberatung neuland digital vision & transformation, seinen Vortrag »Erde 5.0: Retten wir die Welt – Warum Digitalisierung dafür sorgt, dass wir keinen zweiten Planeten brauchen«. Darin zeigte er Lösungswege auf, wie wir es trotz weltweitem Bevölkerungswachstums schaffen können, Hunger und Armut sowie globale Ungleichheit einzudämmen, Wohlstand zu schaffen und den Klimawandel zu stoppen. Das könne aber nur gelingen, wenn wir zukünftig weniger Ressourcen verbrauchen. Dazu müsse weltweit in Infrastruktur mit erneuerbaren Energien und die flächendeckende Versorgung mit Internetzugang investiert werden. Ein positiver Trend sei die fortschreitende Dematerialisierung, etwa durch Medien, Tickets oder Dokumente, die nicht mehr gedruckt werden müssten, digitale Apps, die Schlüssel ersetzen oder Gesundheitschecks übernehmen und andere Services zur Verfügung stellen. Als weiteren positiven Trend nannte Schenkel die Share Economy. Durch diese Entwicklungen würden einerseits Ressourcen eingespart und andererseits neue Geschäftsmodelle, Produkte und Angebote und damit neuer Wohlstand entstehen. »Wir dürfen die Fehler der westlichen Welt, Wohlstand nur mit Ressourcenverbrauch aufzubauen, nicht wiederholen. Die neue Infrastruktur des Wohlstandes muss zukünftig aus dem Software- und Service-, anstatt aus dem Produktbereich kommen«, betonte Schenkel und rief dazu auf, die Digitalisierung zu nutzen, um eine Erde 5.0 zu gestalten und soziale sowie Umweltverantwortung ins Zentrum des Geschäftsmodells zu rücken.

Inspiriert von den Visionen seines Vorredners nahm Detlef Spee, Abteilungsleiter Intralogistik und IT-Planung vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), den roten Faden direkt auf und ging in seinem Vortrag »Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Logistikplanung und WMS-Systeme« auf die aktuellen Herausforderungen für die Logistik ein. Dabei trat er immer wieder in den direkten Dialog mit dem Publikum und gab individuelle Einblicke und Erfahrungen preis. Als Gründe und somit Treiber der Digitalisierung und Automatisierung nannte er im Wesentlichen veränderte Kundenanforderungen, neue Möglichkeiten der Technik und den demografischen Wandel. Damit müssten sich heute oder in naher Zukunft Unternehmen aller Branchen auseinandersetzen, um auch zukünftig erfolgreich zu sein. Die Logistik müsse sich diesen Anforderungen ebenfalls stellen und ständig angepasst werden – immer ausgerichtet an den unternehmerischen Zielen. Dazu müsse die Lagerinfrastruktur zukünftig flexibler sein. Als geeignete Systeme zeigte er das Auto-Store-Lagersystem, dass sich einfach in Kapazität und Leistung erweitern lässt, das System Skypod von Exotec Solutions, das mit Fahrerlosen Transportfahrzeugen bedient wird, sowie verschiedene Beispiele für die Roboter-Kommissionierung. »Zukünftig wird das Lager keine festen Strukturen mehr haben, sondern kann jeden Tag anders aussehen. Wir müssen diese Veränderbarkeit leben können«, betonte Spee. Diese Flexibilität, die zunehmende Erfassung von Daten in Echtzeit, neue Anwendungen wie Gamification sowie die insgesamt zunehmende Datenmenge muss auch von den Warehouse Management Systemen (WMS) abgebildet werden können. Deshalb riet er den Teilnehmern, Stammdaten im WMS zu erweitern, den Kommunikationseinsatz insgesamt auszudehnen sowie Mensch und Maschine parallel digital zu unterstützen – mit einem Augenmerk auf die Sicherheitstechnik in der Mensch-Maschine-Kollaboration.

Digitale Prozesse im Tiefkühllager

Im Praxisvortrag berichteten Christian Adelmann von der Wolf ButterBack KG und TEAM-Projektleiter Stefan Seifert über die Einführung des WMS ProStore 10 im laufenden Zwei- bis Dreischichtbetrieb. Wolf ButterBack, Hersteller von tiefgefrorenen Backwaren, hat mit seiner Werks- und Lagererweiterung in Fürth zusammen mit TEAM das vorherige Lagerverwaltungssystem inklusive Materialflusssteuerung abgelöst. In Stufe 1 installierte das Paderborner IT-Unternehmen ProStore zuerst in dem bestehenden Werk 2 samt vollautomatischem Hochregallager mit 5.028 Stellplätzen, Wareneingang, Produktionszugang, Kommissionierung und Warenausgang. Im Frühjahr 2018 wurde ein weiteres Hochregallager in Werk 3 mit 8.570 Stellplätzen in 3 Gassen fertiggestellt und in einer 2. Stufe mit ProStore in Betrieb genommen. Das Werk 3 schließt die Produktion, die vorhandende Fördertechnik aus Werk 2 und einen weiteren Versandbereich an. Anhand der Aufträge, die durch das ERP-System gemeldet werden, wird der Bestand zwischen beiden Lagern nach dem FIFO-Prinzip automatisiert von ProStore verwaltet und optimiert, damit eine schnelle Verladung gewährleistet werden kann. Statt mit Listen wie zuvor in der papiergestützten Kommissionierung, arbeiten die Kommissionierer im TK-Bereich bei -24 °C nun beleglos mit Pick-by-Voice. Die fertigen Auftragspaletten werden anschließend im HRL eingelagert, um dann nach Abruf über die Fördertechnik in den Versandbereich transportiert und dort in der richtigen Reihenfolge für die Verladung bereitgestellt zu werden. Für die Verladung in beiden Versandbereichen kommen mobile Funkterminals mit ProStore zum Einsatz. »Mit der Einführung von ProStore haben wir endlich einheitliche Arbeitsabläufe und können neue Mitarbeiter schneller einlernen. Dank Pick-by-Voice konnten wir unsere Fehlerquote bei der Kommissionierung stark reduzieren und haben Leistungsreserven für unser stark steigendes Auftragsvolumen. Zudem ermöglicht uns ProStore eine laufende Inventur und eine lückenlose Chargenverfolgung«, resümierte der IT-Gruppenleiter von Wolf Butterback Christian Adelmann.

Workshops zu Automatisierung, IT, Datenbrillen und Sprachsteuerung im Lager

Am Nachmittag erhielten die Teilnehmer in vier parallel laufenden Workshops vertiefende Informationen zu den Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation. Im Themenblock »Automatisierung | Kommissionierung« präsentierte Peter Bimmermann, Geschäftsführer der AutoStore System GmbH, das gleichnamige Systemkonzept als einen Automations-Baustein im Lager. »Zukünftig müssen Distributionszentren intelligenter werden, flexibel reagieren können und schnell anpassbar sein. Komplexe Anlagen und lange Projektlaufzeiten passen dazu nicht mehr«, so Bimmermann. Er empfahl deshalb, einfache und beherrschbare Automation einzuführen und Investitionen auf den Punkt zu tätigen – so viel, wie für den kurzfristig überblickbaren Horizont erforderlich sei. Mit dem AutoStore System könnten Unternehmen früh in die Automation einsteigen und das System immer wieder auf neue Anforderungen hinsichtlich Leistung, Lagerkapazität und Arbeitsplätze anpassen.

Anschließend stellte Michael Saß, Head of Sales South West Europe, MLOG Logistics GmbH, eine Automatisierungslösung im Warenausgang vor. Die herkömmliche Bereitstellung von Paletten für die LKW-Beladung erfordert viel Platz im Versandbereich, ist zeit- und personalintensiv und benötigt viele Flurförderzeuge. Mit MSequence von Kardex Mlog wird der Verladeprozess automatisiert, da die Paletten Just-in-Sequence in einem Warenausgangspuffer bereitgestellt werden. Der im Wesentlichen aus einem zwei- oder mehrfachtiefen Regal, das die gesamte Hallenhöhe ausnutzt, einem automatischen Regalbediengerät und Fördertechnik bestehende MSequence wird von Kardex MLog als vordefiniertes System inklusive Steuerungstechnik und Stellplatzverwaltung angeboten und ist schnell implementierbar.

Dr. Marco Plaß, Teamleiter Logistik bei der TEAM GmbH, stellte im Workshop ‚IT | Technologie‘ vor, wie aktuell und transparent sich die Visualisierung von Logistikinformationen beim neuen Leitstand des Warehouse Management Systems ProStore® darstellen.

Anschließend präsentierte Frank Zscherlich, Bereichsleiter Logistik bei TEAM, wie sich Data Analytics und Big Data bei ProStore® nutzen lassen und wie man »mit Big Data-Techniken bei Small Data profitieren« kann. So stellte er vor, dass eine Effizienzsteigerung der Staplertransporte von ca. 20 % durch ein heuristisches TSP-Verfahren durchaus realistisch ist.

Blockchain und Künstliche Intelligenz

Die beiden Workshops zu den Themen Datenbrille | Sprachsteuerung sowie IT | Technologie legten den Schwerpunkt auf den Praxiseinsatz der vorgestellten Technologien und aktuelle Weiterentwicklungen zum Beispiel in der Kombination mehrerer Systeme in einem multimodalen Ansatz. Besonders hoch war das Interesse beim Workshop Blockchain | KI. Jens Lusebrink und Holger Klug von Oracle Deutschland zeigten nach einer kurzen Einführung in das Thema Blockchain-Technologie verschiedene Einsatzbeispiele mit Logistikbezug. »Die Logistik Branche ist einer der prädestiniertesten Märkte für den Einsatz von Blockchain-Technologien, da es um die reibungslose Abwicklung von Transaktionen über Länder- und IT-Systemgrenzen hinweg geht«, erklärte Klug. Aktuell sieht er aber noch eine Reihe von Einsatzbarrieren in den Unternehmen. Oracle will mit seinem Angebot des Blockchain Cloud Service verschiedene Applikationen anbieten, mit deren Hilfe zum Beispiel intelligente Track & Trace-Systeme realisiert, die Herkunft von Produkten nachverfolgt und Kühlketten oder die Nutzung von Geräten und Anlagen überwacht werden können. Wie die bereits realisierten Beispiele gezeigt haben, können mit Hilfe der Blockchain-Technologie Verluste und Beschädigungen reduziert, Lieferketten überwacht und transparent gemacht werden, gefälschte Produkte und ungültige Lizenzen identifiziert werden.

Dr. Gunnar Schomaker, Geschäftsführer des Software Innovation Campus Paderborn (SICP), ging in seinem Vortrag »Künstliche Intelligenz – Die Chance für die Zukunft?« auf die vielen Facetten von KI ein. So spreche die Wissenschaft eher von »Deep Learning« oder »Machine Learning«. Im Zeitalter exponentiell wachsender Rechenleistung und den Bestrebungen von Industrie 4.0 erfährt das Thema aktuell enormen Aufschwung. Bei der Anwendbarkeit in der Logistik ging Schomaker im Rahmen der Smart Factory ein, wo das intelligente Produkt permanent über seine aktuelle Auftrags-, Material- und Produktionsdaten informiert ist. Die bisher zentral organisierte Transportlogistik müsse sich wandeln hin zu smarten Transportsystemen mit autarken Transportrobotern. Das sei aber noch ein weiter Weg, denn die Logistikbranche sei dabei, die Digitalisierung zu verschlafen, so Schomaker. Dazu präsentierte er eine Umfrage der BVL, in der 81 Prozent der Befragten angaben, ihre Firma arbeite kaum beziehungsweise nur zum Teil digital und Papier und Telefon spielten überwiegend eine Rolle. Dabei würden KI-Instrumente gerade im Bereich des Supply Chain Managements helfen, vorausschauend planen zu können und auf Ereignisse schnell zu reagieren.

Über die Missstände in der Politik sprach der Journalist und Publizist Roland Tichy im abschließenden Impulsvortrag mit dem Thema »Eine Welt in Bewegung«. Dabei forderte er mehr Mut, weniger staatliches Reglement und mehr Freiheit für den Markt, um Innovationen hervorzubringen: »Die Mutlosigkeit muss überwunden werden, wir müssen uns wieder etwas trauen, weil wenn wir es nicht machen, wird es jemand anderes tun.« Dabei kritisierte er, dass in Deutschland zu viel reglementiert und bürokratisiert ist. Dadurch würden Innovationen verhindert und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands beeinträchtigt. Als Beispiele dafür nannte er die Datenschutzverordnung, die Mietpreisbremse oder den Bereich der Gentechnologie. Gleichzeitig forderte er, die Investitionsquote des Staates müsse wieder steigen aber auch die Industrie müsse mehr investieren und weniger an Aktionäre oder ihre Manager ausschütten. Im Hinblick auf den demografischen Wandel forderte Tichy: »Wir brauchen kapitalintensive Super-High-Tech-Arbeitsplätze, um den Wohlstand hierzulande zu sichern und den gesellschaftlichen Fortschritt zu organisieren.«

Wer die diesjährige Veranstaltung verpasst hat, kann sich direkt den Termin für nächstes Jahr eintragen: am 26. November 2019 findet das 20. TEAMLogistikforum wieder in Paderborn statt.

Mehr Infos: www.team-pb.de



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