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Logistik als Kerngeschäft: die Getränkebranche - Mit LFS zum Vorreiter in der Lager-haltung

04.07.2014

In der Getränkebranche wurden viele Neuerungen für die Logistik geschaffen, die sich durchgesetzt haben. Die Branche lebt von der Distribution und ist vollständig auf die logistischen Abläufe angewiesen. Zugleich haben Hersteller und Händler von Getränken grundsätzliche Anforderungen, die in anderen Bereichen der Wirtschaft ebenfalls herrschen. Demgemäß haben viele Unternehmen in ihre Logistik investiert oder Projekte zu deren Verbesserung durchgeführt.

Den Verantwortlichen ist bewusst, welchen Stellenwert eine moderne Technik hat, die eine schnelle Belieferung der Kunden erlaubt. Von zentraler Bedeutung ist die Steuerung der logistischen Prozesse sowie der Mitarbeiter und Fahrzeuge, die sie ausführen. So sagen viele IT- oder Logistikleiter in der Getränkebranche, ohne ein Lagerführungssystem wie LFS sei ihr Betrieb gar nicht mehr aufrechtzuerhalten. Deutlich zum Ausdruck kommt dies in den Worten von Berthold Kress, Logistikleiter beim Getränkegroßhändler Heurich, den die Prozesse in seinem Unternehmen an ein Uhrwerk erinnern: »Der Nutzen, rein logistisch, ist grandios.« Neben Produzenten wie Förstina, , Erdinger, Röhnsprudel und Aqua Römer setzen Distributoren wie Trinkgut, Trinks, Waldhoff; Gelos und Fako-M auf LFS. Dessen Hersteller Ehrhardt + Partner hat bis heute in die Programmierung von Funktionen für die Getränkebranche über 2000 Manntage gesteckt.

Handel mit und Herstellung von Getränken sind wie kaum ein anderer Bereich der Wirtschaft von saisonalen Schwankungen geprägt. Es ist umso wichtiger, die vorhandene Infrastruktur optimal einzusetzen. Wenn im Sommer die Bestellungen hereinströmen, muss die gesamte Logistik einheitlich funktionieren. Jeder Lkw, jeder Gabelstapler und jeder Kommissionierer muss als Teil des Ganzen arbeiten, um die Aufträge zu bewältigen. Der Leitstanddialog von LFS erlaubt es, die Logistik zu kontrollieren, bis hin zu jedem einzelnen Auftrag. So ist es möglich, auftrags- oder tourenbezogen zu kommissionieren. Wählt man die zweite Möglichkeit, so kann die Tour auf mehrere Kommissionierer aufgeteilt werden, etwa um Wartezeiten für den Lkw zu vermeiden oder zu reduzieren. Das System erlaubt es, gerade eintreffende Artikel direkt in den Warenausgang zu verschieben – beispielsweise wenn Getränke ankommen, auf die bereits bearbeitete Aufträge warten. Bei den Herstellern von Getränken bedeutet das sogenannte »Cross Docking«, dass ein Teil der frisch produzierten Ware nicht eingelagert, sondern direkt zu den Lastwagen dirigiert wird, die schon darauf warten. Eine ähnliche Flexibilität gibt es bei der Kommissionierung – etwa wenn Artikel in einem Regallager möglichst nahe am Kommissionierplatz einzulagern sind. Das gleiche gilt für die Nachrüstung eines solchen Platzes. Mit dem Auftrag erhält der Staplerfahrer eine Benachrichtigung, wenn nur ein Teil der Palette ins Kistendurchlaufregal zu geben ist. Ist der Bestand dagegen auf »Null«, so gibt das System die Anweisung, als erstes den Kommissionierplatz aufzufüllen.

Wird vom ERP-System ein Auftrag an LFS übergeben, so erfolgt dort zuerst die Splittung in Vollpaletten, einzelne Gebinde und Zusatzartikel, von Bänken bis zu Gläsern. Verschiedene Arten der Kommissionierung sind gebräuchlich. Mit Belegen oder Listen wird noch gearbeitet, wenn Werbemittel wie etwa Bierdeckel beizugeben sind. Viel häufiger kommen MDEs zum Einsatz, die der Kommissionierer als Handheld nutzt oder an seinem Gürtel befestigt hat. Am stärksten verbreitet ist heutzutage aber Pick-by-Voice. Der Mitarbeiter steht über ein Headset mit dem System in Verbindung, erhält Anweisungen und gibt Bestätigungen oder Änderungen durch. Bei der Arbeit hat er beide Hände frei, was besonders in der Getränkebranche einen großen Vorteil bedeutet. An 120 Standorten ist Pick-by-Voice heute im Einsatz, dessen Bedeutung sich auch darin zeigt, dass Ehrhardt + Partner ein eigenes Reparatur Center für die Hardware unterhält. Wie Winfried Röhrig, EDV-Leiter bei Förstina festgestellt hat, kommissionierte ein Mitarbeiter früher etwa 250 Getränkekästen pro Stunde. Nach Einführung von Pick-by-Voice liege dieser Wert bei 390 bis 420 Kästen. Es komme hinzu, dass kein Warenkontrolleur mehr benötigt werde, ergänzt der Projektverantwortliche. Die Kommissionierung erfolgt wege- und packoptimiert, die Stapler werden vom System gesteuert, das auch Lademittel und Nummern für die Verpackungseinheit (NVE) vorgibt. Ist eine Palette fertig für den Versand, so bringen Drucker eine oder zwei Etiketten mit der NVE sowie einem Barcode an ihr an. Fassbier wird in einem eigenen Bereich behandelt, dabei werden mehrere NVEs einem Regalplatz zugewiesen. Die Nachlieferung erfolgt automatisch, wobei LFS den Ort bestimmt, an dem die Paletten platziert werden. Die Auswahl lässt sich einstellen und kann sich orientieren am Artikel, an der Charge, am Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), an der Menge pro Lademittel, an Qualitätskennzeichen und so weiter. Doch hat der Fahrer des Gabelstaplers das Recht, einen anderen Platz zu bestimmen, etwa wenn der zugewiesene nicht erreichbar ist. In diesem Fall meldet er dem System, wo er die Ware deponiert hat.

Neben Regallagern sind bei Getränkehändlern und -herstellern auch Blocklager weit verbreitet. Doch während die ersteren mit vielen artikelreinen Produktpartien, relativ kleinen Mengen und festen Losgrößen arbeiten, haben die letzteren mit schwankenden Größen umzugehen. In der Produktion von Getränken sind oft nur Schätzungen möglich, wie viel Paletten eine Charge ergibt. Es kann vorkommen, dass mehr Paletten hergestellt werden, als auf die Blockgröße passt – und es wäre unsinnig, für drei oder vier einen ganzen neuen Block zu belegen. Doch kann der Fahrer den Platz manuell vergeben und die Paletten in dem Block mit einlagern, auch wenn sie etwas die Größe überschreiten und in den Gang ragen. Ebenso ist es möglich, gemeinsam Europaletten und Brunnenwasser-Paletten zu lagern. Eine dynamische Feldbelegung in LFS erlaubt es, jeweils die passende Größe zuzuweisen. Nur für die Hersteller gibt es eine besondere Funktion, nämlich das Einstellen von Reifezeiten für bestimmte Chargen, die erst nach deren Ablauf auszuliefern sind. Doch freilich gibt es auch Bedürfnisse, die nur die Händler betreffen. Diese haben zwar viele Artikel im Angebot und benötigen kleinere Blöcke, aber es gibt Ausnahmen. Das gilt für Sonderaktionen, bei denen große Mengen eines Getränks umgeschlagen werden, aber auch für die Produkte lokaler Hersteller, deren Bier oder Mineralwasser in besonderem Maße nachgefragt werden. Diese Waren werden in besonderen Blöcken vorgehalten, von denen die Auslieferung leicht möglich ist.

Einige Artikel werden nicht nur an einem Lagerplatz aufbewahrt. Sie werden sehr häufig verlangt und deshalb an mehreren Stellen gelagert. Für diese Produkte soll die Entnahme möglichst in der Nähe des wahrscheinlichen Bereitstellplatzes erfolgen – so sind längere Transporte durch mehrere Hallen zu vermeiden. Dabei soll die Reservierung weiterhin streng nach FIFO-Datum erfolgen. Doch liegt es im Ermessen des Mitarbeiters, der die Verladung durchführt, den Bestand von einem anderen Lagerplatz auszuwählen. Dazu gibt der Staplerfahrer als erstes die komplette Platzkoordinate des von ihm gewählten Entnahmeplatzes ein. Sodann prüft das System intern die Anforderungen wie die Artikelnummer, MHD, FIFO und so weiter. Ist das zugelassene FIFO -Datum überschritten, so wird der reservierte Bestand zur Auslagerung vorgeschrieben. Anschließend folgt die Eingabe der Menge der Paletten, die der Mitarbeiter aus diesem Block entnehmen möchte. Ist die eingegebene Zahl größer als die freie, verfügbare Menge im Block, so erhält er eine Fehlermeldung. In diesem Fall muss der Staplerfahrer eine kleinere Quantität auswählen. Als letztes tauscht LFS die Reservierungen des Ursprungsblocks mit dem vom Staplerfahrer gewählten, in dem die von ihm entnommene Menge abgezogen wird.

Der Nutzen der Software zeigt sich bereits kurz nach ihrer Einführung. So konnte die Getränke Waldhoff Erfurt Logistik und Service GmbH durch den Zuwachs an Transparenz die Lagerbestände um zehn Prozent reduzieren. Im Projekt zur Implementierung stellte Fako-M fest, dass sich die Erfahrung von Ehrhardt + Partner sehr positiv bemerkbar macht. Auch Andreas Richardt, kaufmännischer Geschäftsführer von Förstina, weist auf diesen Punkt hin. Nach seinen Worten ist es wichtig, einen Partner zu haben, »der bereits viele Projekte in der Getränkeindustrie abgeschlossen hat und diese zielsichere Projektumsetzung auch bei uns verwirklicht.« Doch liegt es ebenso an der Software, wenn sie zügig ins Unternehmen zu bringen ist. Denn die Prozesse in LFS sind parametrisierbar, was nicht nur eine rasche Einführung ermöglicht. Auch neue Standorte oder Lager sind sehr zügig zu integrieren. Dies hat dazu geführt, dass viele Kunden die Ausweitung der Software auf weitere Bereiche völlig selbständig ausführen. Ebenso ist es möglich, Muster zu Einstellungen in LFS von anderen Unternehmen herzustellen. Mit diesen sogenannten Templates sind Konfigurationen in vergleichbaren Lagern sehr schnell auf eine neu einzurichtende Logistik zu übertragen. Von ähnlicher Bedeutung sind Standard-Schnittstellen – etwa zur Integration mit Copa, dem führenden ERP-System in der Getränkebranche, mit dem rund 30 Installationen bestehen.

In einer schnelllebigen Branche wie dem Getränkehandel gibt es immer neue Anforderungen. Eine davon hängt mit der wachsenden Artikelvielfalt zusammen, die hauptsächlich durch die Zunahme der Mixgetränke entsteht. Um dem zu begegnen, wurde in LFS eine dynamische Lagerhaltung mit Gebindetypen eingerichtet. So kann ein Kommissionierlager mit einhundert Plätzen eingerichtet werden, an denen Getränke mit 0,5 Liter-Flaschen auf Gebindeebene versandfertig gemacht werden. Diese Plätze sind jeweils frei zuteilbar, es kann also an einem Ort ein Bier, danach ein Mixgetränk und schließlich wieder ein anderes Bier bearbeitet werden. Auch in der Tourenplanung gibt es Neues bei LFS. So kann nunmehr eine Tour manuell oder automatisch zugeteilt werden, mit Straßenzügen, Trackrouting und der Berücksichtigung von Restriktionen wie der zeitlichen Erreichbarkeit von Kunden. Auch die Online-Tourenabwicklung bringt erhebliche Vorteile. Wenn der Fahrer beim Kunden ist, gibt er dies in sein MDE ein, das die Touren enthält. Sodann scannt er die Paletten, was über GPRS und UMTS zum Lagerführungssystem übertragen wird. Auf diese Weise ist lückenlos dokumentiert, welche Waren ausgeliefert wurden. Weitere Funktionen, die in der Branche wichtig sind, sind Teil des Standards. Dazu gehören die Verwaltung des MHD und von Restlaufzeiten, von Bruch und von Chargen. Zu letzteren lässt sich mit einem Mausklick ein Bericht ausdrucken, der alle damit belieferten Kunden auflistet. Wird die Annahme der Ware durch einen Kunden verweigert, so gibt es eine vereinfachte Einlagerung über die NVE. Auf dem gleichen Weg ist eine erneute Auslagerung möglich, wobei neue Lieferscheine mit dem Tagesdatum erzeugt werden. Viele Funktionen im Standard sowie deren Verknüpfung sichern die Flexibilität, mit der LFS die komplexen Anforderungen der Branche erfüllt. Dahinter steht mit Ehrhardt + Partner ein Gesamtlösungsanbieter, der mit seiner langen Branchen- und Projekterfahrung ein Paket bietet, zu dem neben LFS und Pick-by-Voice eine bewährte Expertise gehört.



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