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E-Commerce: Individualisierung treibt Innovationen

28.12.2016

Kunden »konfigurieren« ihre persönliche Bestellung online und erwarten ihre Lieferung bereits am nächsten Tag. Das schafft neue Herausforderungen für das Lager- und Transportmanagement.

Von Lakritzstangen über Uncle Ben’s Reis bis hin zu frischem Brokkoli und Cherry-Tomaten bieten einige Online-Märkte heute bereits die ganze Palette eines Lebensmittelhandels. Das schafft besondere Herausforderungen an ihre Prozesse und IT: »Der Kunde erwartet, dass die frische Ware korrekt und in dem von ihm bestimmten Zeitfenster geliefert wird«, erläutert Franz Hero, als Senior Vice President bei SAP für Supply Chain Management und Logistik zuständig. Da es sich um verderbliche Ware handelt, bedeutet E-Commerce mit Lebensmittel zusätzlich Zeitdruck für den Händler.

Der Ablauf ist folgender: Der Kunde bestellt die gewünschten Produkte über ein Webportal, legt sie in den Warenkorb und gibt den Zeitpunkt an, zu dem die Waren geliefert werden sollen. Augenblicklich fasst das Transportmanagement als führendes System Kundenaufträge zusammen, plant die Routen und legt fest, in welcher Reihenfolge die LKWs beladen werden sollen. Daraufhin meldet es dem Lager, wann die LKWs dort ankommen und die Produkte entgegen nehmen. Die Ware liegt bereits in richtiger Reihenfolge bereit, sobald der LKW am Lager eintrifft. Zuletzt gibt der Fahrer eine Rückmeldung ans System, sobald die Ware ausgeliefert ist.

Herausforderung für Lager und Transport: Produkte immer individueller und kleinteiliger

»Unsere Systeme müssen immer flexibler werden«, fasst SAP-Manager Hero die Anforderungen an die neue Generation an Transportmanagement- und Warehouse-Lösungen zusammen. Der Markt wird immer kundenorientierter, Produkte immer individueller und vielseitiger. »Inzwischen gibt es Duftstoffe für Shampoos für die sportliche Frau im mediterranen Raum, im Alter zwischen 25 und 35 Jahren«, meint Hero. Hinzu kommt, dass der E-Commerce einen immer größeren Anteil am Einkauf ausmacht und – Beispiel Deutschland – mit 12 Prozent deutlich stärker wächst als der stationäre Handel mit 3,1 Prozent, so Zahlen vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh). Abgesehen von der zunehmenden Bestellmenge müssen sich E-Commerce-Unternehmen zudem darauf einstellen, dass Kunden die online erworbene Ware doch nicht gefällt und sie wieder zurück geschickt wird. Besonders betroffen davon ist die Bekleidungsbranche, der »Platzhirsch« im Online-Handel ist. »Es kommen je nach Branche bis zu 50 Prozent der Waren zurück«, sagt Hero über die Retourenquote im E-Commerce. Die Liefer- und Transportkette sollte darauf vorbereitet sein.

SAP TM und SAP EWM: Die Trends

Hier eine Auswahl an neuen Möglichkeiten, die die SAP-Lösungen SAP Extended Warehouse Management, SAP Transport Management und SAP Event Management bieten und künftig bieten werden:

  1. Business-Netzwerk schafft Transparenz: Über eine Cloud-Plattform werden Unternehmen, die in der Lieferkette involviert sind, miteinander verbunden. »Bestellt beispielsweise ein Unternehmen wie Nestlé bei Cargill Weizen, beauftragt dieses Unternehmen wiederum Transportunternehmen wie DHL oder die Panalpina, den Transport abzuwickeln, die ihrerseits Container über die Reederei Maersk befördern lassen«, erläutert Hero die Beziehung zwischen Auftraggebern und Sub- sowie Subsubkontraktoren. Wichtig ist, dass alle Unternehmen – und besonders der Auftraggeber – Transparenz über den Status der Lieferung haben. Dafür ist die SAP HANA Cloud Platform gut: Die Cloud-Lösung ermöglicht die Rückverfolgbarkeit sämtlicher Produktionsschritte. »Das ist wichtig für die Produktsicherheit«, kommentiert Hero, der eine beta-Version dieser Plattform in Arbeit hat.

  2. Optimierte Lade- und Routenplanung:Wenn LKWs am Lager eintreffen, muss klar sein, welche Produkte als erstes und welche später in welcher Reihenfolge verladen werden. »Über eine Simulation lassen sich die Pakete selektieren, der Laderaum im LKW visualisieren und die Ladung so planen, dass die Achslast optimal ist und der Raum bestmöglich ausgelastet ist«, so Hero, »das spart Frachtraum und ist damit bares Geld für die Unternehmen.« Mindestens zehn Prozent mehr Effizienz erwartet Hero durch eine bessere Lade- und Palettenplanung in Verbindung mit einer optimierten Routenplanung. »Wichtig ist eine enge Verzahnung zwischen Transport- und Lagerprozessen«, sagt Logistikexperte Hero, »denn so lassen sich Standzeiten von LKWs reduzieren und die Abläufe im Lager optimieren.«

  3. Industrie 4.0 überwacht die Lieferung: Sensorik in Fahrzeugen ermöglicht dem Auftraggeber, seine Ware per IoT-Plattform zu verfolgen und spezielle Lieferbedingungen zu kontrollieren – wie etwa eine konstante Temperatur oder eine spezifische Luftfeuchtigkeit. Ist die Temperatur einer Lieferung zu hoch, kann sie nicht mehr ausgeliefert werden, so dass die Planung angepasst werden muss. »Diese Informationen liegen in Echtzeit vor und es ist möglich, umzuplanen«, erläutert Hero die Möglichkeit der so genannten »adaptiven Planung«, die ein Eingreifen während einer Tour möglich macht. Das macht auch dann Sinn, wenn eine neue Bestellung eintrifft und ein LKW sich bereits auf einer ähnlichen Tour befindet. »Das System berechnet, ob es Sinn macht, dass der LKW einen kleinen Umweg nimmt, um seine Ladefläche noch besser auszulasten und es besteht die Möglichkeit, aus der Ferne zu simulieren, ob für die Zusatzladung noch ausreichend Platz vorhanden ist«, erläutert Hero.

Es stecken viele kleine Innovationen in den neuen Lösungen für Transport und Lager. Seien es Optimierungen der Pick-by-Voice-Anbindungen, die Umsetzung von »legalen Anforderungen« wie der UN-Konvention SOLAS (International Convention for the Safety of Life at Sea) durch das Transportmanagement, das Behörden nun etwa meldet, wie schwer Container sind oder die Virtual-Reality-Brille, die Materialflüsse im Lager sichtbar macht. Dass SAP EWM inzwischen auch auf Basis von SAP S/4HANA zu haben ist, »zeigt wie flexibel unser System« inzwischen ist, sagt Hero, der im nächsten Schritt bereits Cloud-Versionen für SAP TM und SAP EWM plant.

Ein Traum von Franz Hero ist allerdings bislang noch in der Mache – die Drohne, die durchs Lager fliegen und eine automatische Inventur machen kann. Sie wird zwar schon erprobt: »Doch braucht die Technik aber wohl noch ein bisschen«, meint SCM- und Logistik-Experte Hero.



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