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Standard als strategisches Best Practice in der Logistik

23.08.2021

Lagerverwaltungssoftware bei REHAU - Zur Standardisierung seiner IT-Architektur setzt der Polymerspezialist Rehau auf SAP EWM für die Lager- und Produktionslogistik mit direkter SAP-ERP-Integration.

Vereinfacht wird der Roll-out auf die Standorte durch einSAP-EWM-Template, in dem die Produktions- und Logistikprozesse der Geschäftsbereiche Bau und Industrie abgebildet sind. Zusätzlich zu diesem Roll-out-Projekt istIGZfür die Planung und Realisierung zweier neuerAutomatiklägerverantwortlich.

In den Zeiten des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg waren Kreativität und »Anpackmentalität« mehr denn je gefragt. Auch Helmut Wagner zögerte nicht und startete 1948 im oberfränkischen Rehau kurzerhand mit der Produktion von Wasserschläuchen und Kedern aus Kunststoff. Es folgten erste Produkte für die Automobilindustrie gefertigt, darunter Halteschlaufen und Trittbretter für den legendären VW-Käfer. Als Premiummarke für polymerbasierte Lösungen ist die Rehau-Gruppe heute führend in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie. Rund 20.000 Mitarbeitende engagieren sich weltweit an 170 Standorten für den Erfolg des unabhängigen Familienunternehmens, das einen jährlichen Umsatz von mehr als 3 Mrd. Euro verzeichnet.


Zukunftsfähigkeit und Effizienz durch Standardsoftware für die Logistik

Statt kurzfristiger Gewinnmaximierung sieht die Unternehmensphilosophie eine stringente Orientierung an mittel- und langfristigen Zielen vor. So wurde auch das Projekt »REHAU Best Practice« (RBP) initiiert: Sämtliche Geschäftsprozesse sollen schrittweise auf SAP-Standardsoftware umgestellt und die digitale Transformation systematisch vorangetrieben werden. Die Einführung von SAP ERP für Bau + Industrie (Mill Solution) und SAP EWM kommentiert Ralf Zeising, Head of IBS Logistics Bau/Industrie, mit den Worten: »Wir verfolgen eine durchgängige Standardisierung der IT-Architektur und eine Skalierung der IT-Ressourcen. Eine offene Lagerverwaltungsplattform, die S/4-ready ist und allen Unternehmen innerhalb der Rehau-Gruppe vereinheitlicht zur Verfügung steht, ist folglich obligat.«

Vor diesem Hintergrund war auch »LAWI« abzulösen, eine mehr als 18 Jahre alte, selbstentwickelte Lagerverwaltungssoftware, die die aktuellen und zukünftigen Anforderungen nicht mehr abdecken konnte. Betroffen von dieser Maßnahme waren beziehungsweise sind 17 Standorte. Wachsende Risiken offenbarte auch der Einsatz von SAP WM (SAP Warehouse Management) in einigen Niederlassungen, denn SAP hat angekündigt, den Support 2027 einstellen zu wollen. Stattdessen wird SAP EWM von Rehau als in den Kern der Business-Suite SAP S/4HANA eingebundene Lösung favorisiert.


Bewährte Partnerschaft mit IGZ fortgesetzt

Ein umfassendes SAP-EWM-Template stellt den Roll-out auf sämtliche nationale und internationale Standorte bei der Rehau-Gruppe sicher.

2009 setzte der Polymerspezialist erstmals auf die Unterstützung durch IGZ, die SAP-Ingenieure aus Falkenberg in der Oberpfalz. Seither sind in enger Kooperation mehrere SAP-Vorhaben auf den Weg gebracht und erfolgreich finalisiert worden, darunter die Implementierung von SAP EWM im brasilianischen São Paulo und im thüringischen Triptis. Als SAP-EWM-Generalunternehmer treibt IGZ zudem die Umsetzung von zwei neu zu errichtenden Automatiklägern in Triptis und Visbek voran, deren Lagertechnik über das in SAP EWM integrierte Modul SAP MFS (SAP Material Flow System) ohne Zwischen-Layer oder Legacy-Software gesteuert werden. Rehau spart somit weitere Systeme ein.

»Für IGZ sprachen die positiven Erfahrungen, die wir im Verlauf der bisherigen Zusammenarbeit gesammelt haben«, betont Ralf Zeising. »Im Hinblick auf die Automatisierungsprojekte war es natürlich auch wichtig, auf einen Partner setzen zu können, der hinreichend Erfahrung als verantwortlicher Generalunternehmer für die Planung und Realisierung derartiger Intralogistiksysteme vorweisen kann. Hinzu kommt das benötigte Spezialwissen, um Roll-out-Vorhaben auf internationaler Ebene erfolgreich meistern zu können.«


Template-Verfahren als Erfolgsfaktor

Der verfolgte Ansatz sah vor, zunächst ein für die Sparten Bau und Industrie allgemeingültiges SAP-EWM-Template zu entwickeln, das als »kopierbare« Vorlage beziehungsweise vorkonfiguriertes Lagerverwaltungssystem den Roll-out über Landesgrenzen hinaus vereinfacht. Das einmal erstellte Template kann standortspezifisch weiterentwickelt werden. Global übergreifend sind dabei funktionale/prozessuale Schwerpunkte, wie der Warenein- und -ausgang, die Kommissionierung, merkmals- und chargenbasierte Bestandsführung, Qualitätskontrolle und MES-gestützte Produktion, mobile RF-Geräte (Radio Frequency), portable und webbasierte Dialoge sowie der Lieferschein- und Labeldruck.

»Entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung ist nicht primär die Technik, auch die Projektmethodik hat einen großen Anteil daran«, sagt IGZ-Bereichsleiter Stefan Wittmann. »Ein Template mit kopier- und adaptierbaren Funktionen und Abläufen spart Zeit und Kosten und minimiert Risiken bei der Einführung.« Eigene IT-Kompetenz vorausgesetzt, sind Kunden wie Rehau in der Lage, den weiteren Roll-out in Eigenregie abzuwickeln und zukünftige Optimierungen ohne größere Zeitverluste vorzunehmen. IGZ ist, falls gewünscht, bei Roll-outs nur noch temporär beratend tätig, auch im Remote-Verfahren.


SAP-EWM-Einführung wirkt sich positiv aus

Der Template-Entwicklung war eine Grobkonzeptphase vorausgegangen, in deren Verlauf IGZ auch eine SAP-EWM-Einsatzanalyse durchführte. Es folgten die SAP-EWM/MFS-Spezifikationsphase und die sich anschließende, begleitende Unterstützung bei der Implementierung, den Testläufen und der Produktivsetzung. Zu den Standorten, die zwischen 2018 und 2019 auf SAP EWM umgestellt worden sind, zählen neben São Paulo (Brasilien) und Triptis auch zwei Niederlassungen in Spanien.

So wurde im Rahmen des RBP Anfang 2018 SAP ERP und SAP EWM in São Paulo eingeführt. Ziel war, Produktion und Logistik eng miteinander zu verzahnen und die komplette Prozesskette via SAP-Standardsoftware zu steuern. Gleichzeitig ist es durch die Ablösung des bis dato genutzten rudimentären Lagerverwaltungssystems gelungen, papiergeführte Abläufe ins digitale Zeitalter zu überführen, was zu Einsparungen in den Logistikkosten führt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, heute auch die in Brasilien geltenden, teils schwer überschaubaren steuerrechtlichen Anforderungen gemäß »Nota Fiscal« auf elektronischem Wege vollautomatisiert bedienen zu können.

Nahezu zeitgleich erfolgte der Go-live in Triptis. Dort hat Rehau ein Produktionswerk mit angebundenem Logistikzentrum, das bereits mehrfach erweitert wurde. Als Teil des RBP hat SAP EWM die veraltete Lagerverwaltungssoftware »LAWI« abgelöst und kommuniziert heute ebenfalls medienbruchfrei mit dem Rehau-eigenen Manufacturing-Execution-System EVF. Eine spezifische Besonderheit ist der Einsatz von Multifunktionsterminals (MFT). Auf dieser durch Rehau entwickelten, webbasierenden Nutzeroberfläche laufen sämtliche Applikationen. Angestoßen werden in SAP EWM darüber unter anderem die Anforderungen und Rücklagerungen von Komponenten, die Verbrauchsbuchungen und die Zubuchungen von Fertigwaren. »An diese MFT-Frames haben wir die SAP-Dialoge angepasst, ein eindeutiges Indiz dafür, wie flexibel lauffähig die Standardsoftware auch in anderen individuell konzipierten Umgebungen ist«, betont Stefan Wittmann.



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