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proLogistik: Brauerei Gold Ochsen schreibt Erfolgshistorie mit neuem Lagerverwaltungssystem fort

02.10.2018

Mit dem Ziel die Bestandsicherheit zu erhöhen, durchgängig Transparenz zu schaffen und die Chargenverfolgung sicherzustellen, hat die Brauerei Gold Ochsen, ein Ulmer Original, ihre Getränke-Logistik neu ausgerichtet. Die integrierte Intelligenz wurde über ein neues Lagerverwaltungssystem (LVS) von proLogistik realisiert. Parallel lieferte das Dortmunder Intralogistiksystemhaus die erforderliche Hardware.

In Ulm ist die Brauerei Gold Ochsen eine Institution. Seit 420 Jahren wird mitten im Herzen der Donaustadt Bier gebraut, abgefüllt und vertrieben. Dabei setzt das nach wie vor in Familienbesitz befindliche Unternehmen stets auf beste Zutaten aus der Region und hält strikt am Reinheitsgebot fest. Darüber hinaus wird eine breite Produktpalette an Limonaden abgefüllt. Zukaufwaren, wie etwa Säfte und Wasser, vervollständigen das Sortiment. Das Distributionsgebiet erstreckt sich über einen Radius von gut 100 Kilometern - von Ulm bis zum Schwarzwald, nach Bayerisch Schwaben, zum Bodensee und bis in das Hohenloher Land. Selbstabholer kommen per Pkw oder Lkw, um sich mit »flüssigem Gold« in Form von 19 verschiedenen Bierspezialitäten und auch alkoholfreien Getränken zu bevorraten.

Fortschritt aus Tradition

Am historisch gewachsenen Standort im Stadtkern von Ulm beschäftigt die Brauerei Gold Ochsen derzeit an die 200 Mitarbeiter, 23 davon im Lager. Dieses umfasst neben dem Wareneingang und dem Warenausgang mehrere Hallen für die Blocklagerung und Kommissionierung sowie ein Kühlhaus. Die Ausgangssituation vor Einführung des pL-Store-Lagerverwaltungssystems von proLogistik umschreibt IT-Chefin Ursula Gatzke wie folgt: »Früher wurden sämtliche Prozesse im übertragenden Sinne über Papier gesteuert, von Lagerplänen und aus dem ERP-System heraus generierten Kommissionierlisten bis hin zu manuellen Überträgen, beispielsweise im Versand.« Diese Methodik habe zwar über lange Zeit funktioniert, doch die Anforderungen im Marktumfeld sowie die Erwartungen der Abnehmer seien deutlich gestiegen. »Die beleggeführte Abwicklung verursachte lange Kommunikationswege und es mangelte durchweg an Transparenz über Prozesse und Bestände.«

Vor diesem Hintergrund entschlossen sich die Verantwortlichen, die gesamte Intralogistik auf eine neue, leistungsstarke Plattform zu stellen. Inspirationen holte sich das Projektteam der Brauerei Gold Ochsen bei der Firma Winkels Getränke Logistik. Für das zum Kundenstamm zählende Getränkelogistikunternehmen, hatte proLogistik zuvor neben einem neuen Lagerverwaltungssystem (LVS) das sprecherunabhängige Kommissioniersystem »pro-Voice« sowie ein Staplerleitsystem implementiert. Auf LVS-Ebene überzeugten insbesondere das eigens entwickelte Getränke-Modul für die Lagerverwaltung und dessen branchenspezifische Funktionen, wie zum Beispiel Sammeleinlagerung, Mehrfachtransporte, dynamisches Blockplatzhandling, Leergutabwicklung sowie Chargen-, MHD-, Jahrgangs- und Inventarverwaltung.

Branchenspezifische Applikationen integriert

Auf die Auftragsvergabe folgte eine Spezifikationsphase inklusive Pflichtenhefterstellung vor Ort sowie umfassende Prozessanalysen während der Workshops. »Hierbei waren zusätzliche Funktionen zu berücksichtigen, die im neuen System abgebildet werden mussten«, sagt proLogistik-Projektleiter Sascha Gutherz. Dies betraf zum Beispiel eine vereinfachte Überführung der Waren von der Abfüllung in das Blocklager sowie die Auslagerung bereits gekühlter Getränke. Zu berücksichtigen war ferner, dass die Verladung direkt aus den Blocklagerplätzen heraus erfolgt, da nicht hinreichend Bereitstellfläche im Warenausgang beziehungsweise an den Verladestellen vorhanden ist. Vom LVS unterstützt werden sollten zudem die Umkonfektionierung von Getränkekästen zu Six-Packs, das Handling unterschiedlicher Gebinde-Einheiten, die Haustrunkabwicklung sowie das Retouren-Management von Kommissionswaren. »Um dem akuten Platzmangel entgegenzuwirken, fiel zu diesem Zeitpunkt auch die Entscheidung, das Kommissionierlager zur vergrößern und umzustrukturieren«, berichtet Sascha Gutherz weiter.

Die Umsetzung des Projekts startete rund ein Jahr später Mitte 2016. Auf die Programmierung folgten interne Tests auf Basis des Pflichtenhefts. Bereits im Herbst konnten erste Live- und Last-Tests durchgeführt werden. Gleichzeitig wurden die Key-User sowie das Lagerpersonal auf ihre neuen Aufgaben und Verantwortungsbereiche hin geschult. Der Go-Live war auf Ende 2016 terminiert. »Wir haben praktisch mit einem sanften Start mit nur wenigen Aufträgen am Wochenende begonnen«, führt der proLogistik-Projektleiter weiter aus. »Bereits am darauffolgenden Montag war ein Arbeiten mit dem neuen System im 2-Schicht-Betrieb möglich. Kleinere Probleme, die sich nie gänzlich vermeiden lassen, wurden in den folgenden zwei Wochen ausgeräumt.«

Software und Hardware aus einer Hand

»Seither läuft das System rund«, sagt Gold Ochsen-IT-Chefin Ursula Gatzke. »Das entwickelte und umgesetzte Gesamtkonzept erfüllt im Detail unsere Anforderungen an vereinfachte, IT-gestützte Prozesse, Transparenz und Chargenrückverfolgbarkeit.« Wie dies im Detail aussieht, zeigt ein Blick hinter die Kulissen: Alle im Einsatz befindlichen Stapler sind mit Terminals aus der pro-V-pad-Serie von proLogistik ausgestattet. Diese Industrie-PCs trotzen selbst härtesten Bedingungen im Arbeitsumfeld und können dank integrierter Heizung auch im Kühlhaus ohne Leistungsabfall genutzt werden.

Ebenfalls robust ausgeführte, mobile Handheld-Terminals, die die Prozesse vereinfachen und dazu beitragen die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern, werden am Leitstand genutzt. Die Kommissionierer hingegen werden durch pro-Voice geleitet, einem sprecherunabhängigen, sprachgestützten Dialogsystem, das analog der Optimierung von Arbeitsabläufen dient. Die Sprachein- und -ausgabe erfolgt über Headsets, die an einen sogenannten Voice-Client angeschlossen sind, der wiederum die Verbindung zur Software hergestellt. Der besondere Vorteil des Systems liegt darin, dass die Werker beide Hände frei haben. Infolge steigt die Konzentrationsfähigkeit und Fehlgriffe werden deutlich reduziert. Eine störungsfreie Kommunikation ist über eine neu installierte, flächendeckende und ausfallsichere WLAN-Infrastruktur sichergestellt.

IT-gestützte Qualität in den Prozessen

Auch das Lagerverwaltungssystem bewährt sich seither im mitunter hektischen Arbeitsalltag im Lager der Brauerei Gold Ochsen, wo rund 300 verschiedene Artikel permanent bevorratet und täglich etwa 20 Lkw-Touren abzuwickeln sind. Hinzu kommen Selbstabholer, deren Zahl sich auf durchschnittlich 45 pro Tag beläuft. Eine vereinfachte und schnellere Entsorgung der Abfüllung ist durch Integration des pL-Store-LVS in die Auslagerstiche der Anlage mittels Scanner realisiert worden. Gleichzeitig können nun bis zu sechs Paletten en bloc entnommen werden. Weiterhin ist es heute möglich, Blocklagerplätze mit mehr als einem Artikel beziehungsweise einer Charge zu belegen. Deutlich flinker und sicherer gestalten sich zudem die Umpackprozesse, etwa von Kisten in Six-Packs. Und über das sogenannte Freestyle-Picking werden auch solche Waren in Echtzeit erfasst, die sich Kunden während ihres Gangs durch das Lager ohne Bestellvorlauf und mitunter spontan in den Einkaufswagen legen.

Eine weitere Spezialität sind Applikationen zwecks Unterstützung der Kühlhaus- und Pasteur-Prozesse. So kann ein separater Bereich des Lagers durch Herunterlassen eines Rolltores und Aktivierung einer Kühlung im Sommer genutzt werden, um Getränke direkt in der herbeigesehnten Temperatur auszuliefern zu können. Aus diesem Kühlhaus wird sowohl Ware für Kundenaufträge entnommen, als auch kommissionierte Ware zum Vorkühlen bereitgestellt. Die Bestückung erfolgt manuell durch die Lagermeister. Bestimmte Produkte müssen zudem nach der Produktion in den Pasteur, bevor sie ausgeliefert werden dürfen. Dort werden sie kurzzeitig erhitzt, um eventuell schädliche Mikroorganismen abzutöten. In dem Fall werden die vom Band kommenden Getränke auf einem Blockplatz als »gesperrt« gelagert. Von hier aus werden sie zum Pasteur transportiert, dort entsprechend behandelt und nach Ablauf der Frist wieder auf den Blockplatz verbracht. Bei der Rücklagerung wird der pasteurisierte Bestand entsperrt und kann nun für Aufträge regulär genutzt werden.

Auch Rücklieferungen lassen sich heute LVS-unterstützt schneller und sicherer abwickeln. Waren, die von Selbstabholern, Resten aus dem eigenen Fuhrpark und von Veranstaltungen ins Lager retouniert werden, können in der Regel sowohl inhaltlich als auch quantitativ nicht bestimmt werden – so wie dies bei Bestellungen der Fall ist. Sie müssen daher manuell erfasst sowie einem Kunden und bestenfalls auch einem zuvor bearbeiteten Auftrag zugeordnet werden, damit dieser auch sein Geld erstattet bekommt. Über den mobilen Dialog werden dann die Kundennummer, Artikelnummer(n) und Menge sowie gegebenenfalls auch die Charge und das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) eingegeben. Im Anschluss können die Waren entweder per Verteilfahrt oder als Ganzpaletten-Transport erneut in das Lager gebracht werden.

Klar strukturierte Funktions- und Aktionsbereiche

Auch auf Ebene der räumlichen Infrastruktur hat sich einiges getan. Parallel zur Implementierung des pL-Store-LVS hat das Projektteam der Brauerei Gold Ochsen das Kommissionierlager vergrößert und neu strukturiert. Dazu Sascha Gutherz: »Hierbei wurden die Laufwege für die nun mit Voice-Unterstützung arbeitenden Werker verbessert und gleichzeitig Sicherheitsanforderung des Gesetzgebers eingelöst.« Zuvor habe es etliche Sackgassen gegeben, in die die Staplerfahrer hineinnavigieren und aus ihnen wieder herausfahren mussten. »Jetzt ist das Lager so organisiert, dass die Mitarbeiter Schleifen fahren können und nicht wiederholt am Durchfahren gehindert werden.« Im Zuge der Maßnahmen konnte darüber hinaus ein stimmiges Packschema für die Kommissionierpaletten erzielt werden. Ferner wurde das Lager systematisch in spezifische Bereiche mit entsprechender Beschriftung unterteilt und die Staplerfahrer können sich nun uneingeschränkt auf ihre Kernaufgaben konzentrieren: Ganzpaletten-Auslagerung, Abfahren der Produktionsstiche, Verladung, Bereitstellung und Nachschub.

Bestandssicherheit erhöht, Rückverfolgbarkeit garantiert

Die Getränkenachfrage variiert naturgemäß je nach Wetterlage und Saison. Auch größere Sportereignisse, wie etwa die Fußball-WM, haben Einfluss auf die täglich abzuwickelnden Auftrags- und Pickzahlen. Durch die Implementierung eines modernen und flexibel skalierbaren Lagerverwaltungssystems ist die Ulmer Traditionsbrauerei heute in der Lage, schnell auf Veränderungen im Bestellverhalten zu reagieren und auch auf neue IT-gestützte Prozesse aufsetzen zu können. Der ehemals auf der Tagesordnung stehende »Papierkrieg« gehört der Vergangenheit an. Es verbleiben lediglich erforderliche Belege wie Verlade-, Liefer- und Palettenschein. »Sowohl der Lagerbestand als auch erfasste Aufträge sowie deren Abwicklungsstatus sind jederzeit ersichtlich und nachvollziehbar«, resümiert Ursula Gatzke von der Brauerei Gold Ochsen. So ließen sich zum Beispiel im Fall einer erforderlichen Chargenrückverfolgung sämtliche Abverkäufe exakt zuordnen. Gleichzeitig habe sich die Bestandssicherheit deutlich erhöht.



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