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Victorinox optimiert Logistik mit KNAPP

13.01.2019

Genau das, was wir wollten

In nahezu jedem Haushalt findet man ein Schweizer Taschenmesser. Das Unternehmen, das sie entwickelt und produziert, heißt Victorinox und verkauft weltweit hochwertige Taschenmesser, Haushalts- und Berufsmesser, Reisegepäck, Uhren und Parfums. Um die Auslieferung effizienter zu gestalten,wird nun die Logistik optimiert. Dafür entsteht in der Nähe der Unternehmenszentrale in Ibach-Schwyz das neue »Europa Distribution Center« mit einer Automatisierungslösung von KNAPP.

Wir trafen Edgar Flecklin, Head of Logistics Victorinox, Dennis Haverkate, Global Supply Chain Business Process Owner Victorinox und Mario Rauch, Head of Software Consulting KNAPP AG, direkt auf der Baustelle:

Wie sind Sie auf KNAPP aufmerksam geworden?

Edgar Flecklin: »Wir starteten auf der grünen Wiese und haben 10 Anbieter angefragt. Nach vielen Präsentationen und Referenzbesuchen einigten wir uns auf drei und schlussendlich auf einen, und das war KNAPP.

KNAPP tritt sehr professionell auf, die Herangehensweise an das Projekt war allerdings zunächst unerwartet. Wir hatten mit einer Präsentation gerechnet und einen Workshop bekommen. Nach einem Moment des Staunens befanden wir uns in einer tiefen Prozessanalyse mit dem Ergebnis einer vollständigen Prozesslandkarte, mit der wir uns klar und verständlich zurechtfinden.«

Was macht das Projekt so besonders?

Mario Rauch: »Der Schweizer Feitl, wie man in Österreich sagt, war für mich schon immer etwas Besonderes. Wer als Kind ein Schweizer Taschenmesser hatte, wurde von allen respektiert. Als ich zum ersten Mal das Unternehmen betrat, habe ich sofort dieses Besondere gespürt. Die Mitarbeiter von Victorinox arbeiten mit Leidenschaft für dieses Unternehmen und agieren dabei sehr menschlich. Dies deckt sich völlig mit der KNAPP-Philosophie und ergab daher von Beginn an eine gute Basis für die Zusammenarbeit.«

Welche Anforderungen hatte Victorinox und welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Dennis Haverkate: »Wir haben mehrere Produktgruppen – Taschenmesser, Haushalts- und Berufsmesser, Reisegepäck, Uhren und Parfums. Diese sind von unterschiedlichen Läger in verschiedenen Paketen versendet worden. Das erste Ziel war also, eine Bestellung, die aus mehreren Produktgruppen besteht, in einem einzigen Paket zu versenden. Darüber hinaus hatten wir wenig Transparenz über die Kosten. Durch die verschiedenen Läger war es schwierig, den Überblick über die Lagerbestände zu behalten und das richtige Volumen abzuschätzen. Deshalb war das zweite Ziel eine einfache, klare Lösung, bei der die Ware aus der Produktion nur einmal umgesetzt wird. Die Gehwege im Lager sollten kurz sein und wir sollten immer den Überblick behalten.«

Wie ist KNAPP in das Projekt gestartet?

Mario Rauch: »Wir haben das Projekt top-down entwickelt. Hätten wir auf der Zahlen/Daten/Fakten-Ebene begonnen, hätten wir viele Dinge nicht gesehen, die maßgeblichen Einfluss auf die erforderliche Lösung haben. Der Project Brief, der von Victorinox exzellent aufbereitet war, beschrieb die Ausgangssituation und die Projekt-Ziele. Außerdem haben wir damit einen Überblick über die Unternehmenswerte und die Vision bekommen. Dies half uns, das Unternehmen zu verstehen. Auf Basis dieses Gesamtbildes haben wir uns im nächsten Schritt die Supply Chain angesehen. Diese ist über die einzelnen Produktgruppen historisch gewachsen. Unser Ziel war, diese richtig zu verstehen und zu vereinheitlichen. Deswegen haben wir die einzelnen Produktgruppen analysiert und begonnen, auf einem Blatt Papier die Lösung zu skizzieren: Was passiert im Wareneingang, welche Struktur brauchen wir zur Lagerung und was passiert im Verpackungsprozess, bevor das Paket an den Kunden versendet wird? So haben wir ein logisches, funktionales Lager entwickelt, ohne noch zu wissen, welche Technologien wir dafür einsetzen werden. Wir waren in der Lage, die Geschichte des Lagers zu erzählen und haben anschließend dieses Modell für alle Produktgruppen erprobt und auf Robustheit getestet. Erst als dieses Modell funktioniert hat, haben die beste technologische Lösung zur Bewirtschaftung der jeweiligen Artikel ausgearbeitet.«

Sie waren anfangs skeptisch. Wie konnte KNAPP das Vertrauen von Victorinox gewinnen?

Edgar Flecklin: »Für uns war diese Vorgehensweise ungewohnt. Da kommt ein Lieferant mit Post-Its – ja, Moment, oder? Bis wir verstanden haben, was KNAPP wollte. Aber was viel wichtiger ist, im Laufe dieser intensiven Zusammenarbeit ist Vertrauen entstanden. Wenn man die Firmenkulturen von KNAPP und Victorinox betrachtet, dann sind wir auf einer Wellenlänge. Auch bei KNAPP ist ein Mitarbeiter nicht einfach eine Nummer, sondern die Personen und deren Arbeit werden wertgeschätzt. Das haben wir auch bei einer Betriebsbesichtigung erlebt: Freundliche Menschen, Einrichtungen, wie zum Beispiel die Kinderwelt oder das Werksrestaurant. Unsere Wünsche wurden sehr ernst genommen – KNAPP hat immer gemeinsam mit uns eine Lösung erarbeitet. Auch bei Referenzbesuchen haben wir – ohne dass KNAPP-Leute dabei waren – mit den Betreibern über ihre Erfahrungen gesprochen. Dabei hat sich KNAPP immer wieder ausgezeichnet. Selbst als ihr das Projekt zu groß für unser Grundstück geplant habt, wurde dieser Fehler umgehend korrigiert und innerhalb von 24 Stunden hatten wir eine neue Lösung auf dem Tisch – eine Lösung, von der wir immer noch überzeugt sind. In dieser Situation hat man gespürt, dass ihr euch im Falle eines Fehlers einsetzt, weiterkämpft und eine zukunftssichere Lösung bringt.«

Was waren kritische Momente und wie sind Sie damit umgegangen?

Dennis Haverkate: »Obwohl wir nicht die 100-prozentige Erfahrung hatten, wollten wir das Projekt intern abwickeln, nicht mit einem Planer. Wir wollten lernen, was passiert. Wir wollten die Daten verstehen, die wir übermitteln. Wir sind sehr gut im Produzieren, aber Lagerung und Versand können andere besser. Alle Anbieter haben uns bereits beim 2. Termin ihre Konzepte vorgestellt, nur KNAPP hat zu diesem Zeitpunkt noch kein Konzept gebracht. Jetzt verstehen wir auch warum, aber im ersten Schritt traf es nicht unsere Erwartungen.«

Edgar Flecklin: »Wir als Schweizer Unternehmen versuchen soweit als möglich, Schweizer Unternehmen zu berücksichtigen. Also braucht es von der anderen Seite schon gewisse Mehranstrengungen, um zu überzeugen. Wir mussten die Entscheidung für ein österreichisches Unternehmen mit Fakten begründen. Schlussendlich hat uns das Konzept überzeugt – wir haben genau das, was sinnvoll ist. Und die Chemie hat gepasst, ein menschliches Miteinander mit Spaßfaktor, aber natürlich auch mit Ernst, wenn es nötig ist.«

Wie hat KNAPP darauf reagiert?

Mario Rauch: »Wir hatten von Beginn an eine gute Basis für eine professionelle Zusammenarbeit. Und wir waren überzeugt, die richtige Lösung für Victorinox zu haben. Entscheidend in schwierigen Zeiten war der besonders offene Umgang miteinander. So wurden kritische Themen klar angesprochen und wir konnten daran arbeiten. Am Ende hat das unsere Beziehung enorm gestärkt.«

Dennis Haverkate: »Wir haben auch erst im letzten Moment verhandelt, obwohl das Budget essentiell wichtig ist. Doch die Lösung stand immer im Vordergrund.«

Edgar Flecklin: »Das Finanzielle sollte nicht das entscheidende Kriterium sein, sondern eine Lösung, die zukunftsfähig ist.«

Was erwarten Sie sich von der Lösung?

Edgar Flecklin: »Wir erwarten uns ein System, das uns im Alltag unterstützt und über Jahrzehnte hält. Und wir erwarten uns Unterstützung, auch wenn das System fertig installiert ist. Die Referenzbesuche haben uns bestätigt, dass KNAPP seinen Kunden diese Unterstützung bietet. Wir erwarten, dass wir mit dem neuen System an Geschwindigkeit gewinnen und die Lieferzeit zum Kunden wesentlich verringern können. Wir erwarten, dass sich die Durchlaufzeit eines Auftrags von 2 Wochen auf einen Tag reduziert. Ein weiterer Faktor ist die 0-Fehler-Strategie, obwohl wir auch jetzt mit einer manuellen Lösung nur eine Fehlerquote von 1-2% haben. Denn jeder Fehler ist einer zuviel. Außerdem möchten wir durch die Zentralisierung Kosten senken und gleichzeitig Arbeitsplätze sichern. Darum bauen wir auch in der Schweiz und investieren so in die Zukunft unseres Unternehmens.«

Wie ist der Projektstatus?

Dennis Haverkate: »Wir sind in der Bauphase und bis auf kleinere Verzögerungen sind wir auch im Plan. Das Lager sollte im August 2019 soweit fertig sein, dass KNAPP starten kann. Intern müssen wir noch an den Prozessen arbeiten, zum Beispiel Barcodes aufeinander abstimmen oder Stammdaten vorbereiten.«

Welche Erwartungen haben Sie an die Zusammenarbeit?

Dennis Haverkate: »Ich hoffe, dass wir weitermachen können, wie wir es heute machen. Wir sind immer ähnlich gewesen, haben offen Dinge angesprochen, wenn es Probleme oder Fehler gab oder wenn wir etwas anders sehen. Die Offenheit und Proaktivität fand ich sehr positiv, ich hoffe, dass wir diese beibehalten können.«

Mario Rauch: »Vor allem in schwierigen Momenten stehen menschliche Faktoren im Vordergrund. Jedes Projekt ist ein Unikat. Auch wenn die Komponenten standardisiert sind, ergibt sich aus deren Kombination immer etwas Spezielles. Daher gibt es auch immer wieder Situationen, die nicht so laufen, wie man es sich vor 2 Jahren überlegt hat. Für mich entscheidet sich genau in solchen Phasen, ob man ein Partner ist oder nicht. Wie man dann zueinander steht, wie man miteinander umgeht, dass man offen ist und auch das eine oder andere Mal über sich selbst lachen kann – das ist wichtig. Dann weiß man auch, dass es jemanden gibt, den man anrufen kann, wenn etwas nicht wie erwartet funktioniert. Man hilft sich gegenseitig.«

Edgar Flecklin: »Das Zwischenmenschliche, das Miteinander, etwas gemeinsam kreieren, etwas erarbeiten ist sehr wichtig. Jeder hat seinen Standpunkt und da gilt es irgendwo eine Brücke zu schlagen. Aber Brücken schlagen können wir nur, wenn wir von beiden Seiten bauen und das findet heute auch statt.«

Was war der ausschlaggebende Faktor, dass Sie sich für KNAPP entschieden haben?

Dennis Haverkate: »Auf der einen Seite sind es die harten Fakten: Die Lösung, das proaktive Mitdenken, wie man die Lösung ansetzt und was das für die Jahrzehnte danach bedeutet. Die Kosten, der Prozessaufbau, die Automatisierungslösung selbst, die nicht überdimensioniert ist. Auf der anderen Seite gibt es die weichen Faktoren, die Zusammenarbeit, die Haltung, das Interesse und den Ehrgeiz, das Projekt zu gewinnen. Ich fand das sehr beeindruckend. Die Fachkenntnisse, die Methodik und die Lösung, die wir jetzt auf dem Tisch haben. Das ist auch Vertrauen für die Zukunft.«



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