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S/4HANA-Migration: Step by Step

18.07.2023

Sie haben sich für die Transformation ihres aktuellen ERP-Systems nach S/4HANA entschieden? Dann wissen Sie wahrscheinlich, dass die Vorbereitung der im ERP-System vorhandenen Stamm- und Bewegungsdaten eine zentrale und meist unterschätzte Aufgabe im Vorfeld einer Systemtransformation ist.

Darüber hinaus spielt der für die Transformation gewählte Ansatz – Brownfield oder Greenfield – eine wesentliche Rolle. Beim Brownfield-Ansatz wird das bestehende System upgegradet und die Daten werden »in place« migriert (konvertiert). Dagegen wird das System beim Greenfield-Ansatz komplett neu aufgebaut und eingerichtet. Die Daten aus dem alten ERP-System werden in das neue S/4HANA migriert.

In beiden Fällen ist eine Qualitätsprüfung und Bereinigung der vorhandenen Daten im Vorfeld der Transformation erforderlich. Das beinhaltet die Löschung bzw. Löschvormerkung nicht mehr benötigter Daten und die Korrektur fehlerhafter und weiterhin benötigter Daten.

Der Greenfield-Ansatz geht häufig einher mit der Umgestaltung von Prozessen. Die damit verbundenen Änderungen im Customizing haben bei der Migration der Daten umfangreiche Mapping-Aufgaben zur Folge. Dies hat Auswirkungen auf die zeitliche Abfolge der Transformations-Schritte. Eine Migration ist somit erst nach der Einrichtung der Prozesse möglich.

Vorgehensweise und Werkzeuge für die Datenmigration in S/4HANA beim Greenfield-Ansatz

Eine erfolgreiche Migration benötigt eine klare Strategie. Nach einer ausführlichen Analyse aller Komponenten und der Planung aller Aufgaben, entsteht so eine konkrete Herangehensweise.

Dabei steht zunächst die Qualifizierung der Daten für die Migration im Vordergrund. Bei der Prüfung der Daten und der damit verbundenen Korrektur oder Löschung werden ihre Prozessverantwortlichen von unserem Berater-Team unterstützt.

Beim Greenfield-Ansatz können erste Migrations-Testläufe üblicherweise erst nach Einrichtung der Prozesse und Abschluss des zugehörigen Customizings erfolgen.

In speziellen Fällen können Zwischenschritte auf Basis von Standardprozessen/-Customizing und darauf aufbauende Migrations-Testläufe sinnvoll sein.

Der bei der Datenmigration entstehende Aufwand wird durch folgende Faktoren beeinflusst:

  • Umfang der Migrationsobjekte (Materialstamm, Stücklisten, FI-Belege, usw.)
  • Anzahl der Objektinstanzen (z.B. Anzahl Materialstämme)
  • Komplexität der Migrationsobjekte (z.B. Anzahl Materialarten beim Materialstamm)
  • Erweiterungen an Migrationsobjekten (z.B. Z-Appends)
  • Umfang eigenentwickelter Migrationsobjekte (z.B. Z-Tabellen)
  • Umfang der Veränderungen im Customizing zwischen altem ERP und neuem S/4 HANA

Migration: Step by Step

Der Datenmigrationsprozess erfolgt pro Migrationsobjekt in vier Schritten.

Im ersten Schritt werden die Daten aus dem Alt-System selektiert. Dabei entstehen für relevante Datenfelder Mapping-Aufgaben, um Werte aus dem Alt-System in andere Werte für das Neu-System umzuwandeln. Damit können Änderungen zwischen dem Customizing alt und neu abgebildet werden.

Im zweiten Schritt sind die entstandenen Mapping-Aufgaben zu bearbeiten. Dabei sind den alten Werten die entsprechenden neuen Werte zuzuordnen.

Im dritten Schritt kann die Anlage der selektierten und umgewandelten Daten im neuen System simuliert werden. Dadurch können Fehlerursachen im Vorfeld der Migration erkannt und behoben werden.

Im vierten Schritt erfolgt die Migration mit Übernahme der selektierten, umgewandelten und erfolgreich simulierten Daten.

Beim Migrationsprozess müssen die Abhängigkeiten zwischen den Migrationsobjekten berücksichtigt werden. So müssen beispielweise Materialstämme vor den Stücklisten migriert werden, da sie Bestandteil der Stücklisten sind.

Der gesamte Migrationsprozess wird mit Hilfe der von SAP dafür vorgesehenen Werkzeuge »Migration Cockpit« und »Migration Object Modeler« durchgeführt.

Das »Migration Cockpit« führt durch die beschriebenen vier Schritte des Migrationsprozesses und der »Migration Object Modeler« ermöglicht die Anpassung von Selektionskriterien und Mappings, sowie die Anlage kundeneigener Migrationsobjekte.

Im Rahmen einer System-Transformation erfolgt die Datenmigration mindestens zweimal. An die erste Testmigration schließt sich in der Regel ein Integrationstest im neuen System an. Ggf. sind weitere Testmigrationen nötig, um die Wirksamkeit erfolgter Korrekturen zu prüfen und Abläufe im Hinblick auf die finale Migration zu optimieren.



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