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Anbindung von Automatisierung leicht(er) gemacht

26.07.2023

Leistungssteigerung, ein verbesserter Nutzungsgrad des Lagerraums, Unabhängigkeit von personellen Ressourcen. Es gibt zahlreiche Gründe, die für eine Automatisierung der Lagerlogistik sprechen. Doch häufig wird unterschätzt, dass sich das volle Potenzial erst durch ein intelligentes Warehouse Management System (WMS) erschließen lässt.

Unternehmen, die in ihrem Lager die Integration von Automatisierungskomponenten im Bereich der Intralogistik planen, verfolgen primär das Ziel, besser und schneller zu werden. So sind verkürzte Auftragsdurchlaufzeiten bei minimierter Fehlerquote eine logische Konsequenz, um permanent steigende Kundenerwartungen erfüllen zu können. Gleichzeitig hat der Boom im E-Commerce dafür gesorgt, dass manuelle Abläufe immer arbeitsintensiver werden. So soll die Belegschaft einerseits von mühsamen, repetitiven Tätigkeiten entlastet werden. Aber auch demografischer Wandel und der Fachkräftemangel, der vor allen in Spitzen Sorge bereitet und Mehrschichtbetrieb teils unmöglich macht, haben ein Umdenken in Gang gesetzt. Skepsis weicht zunehmend der Erkenntnis, dass Automatisierung mehr denn je ein entscheidender Stellhebel ist, um auf volatilen, von Kostendruck und verschärftem Wettbewerb geprägten Märkten erfolgreich zu bestehen.

Welche Komponenten eigenen sich für die Automatisierung?

Traditionell bewährte Bestseller im Bereich der Automatisierungstechnik sind Regalbediengeräte für Hochregallager (HRL) und automatische Kleinteilelager (AKL), Fördertechnik, Shuttles und Sorter. Praktisch Hochkonjunktur haben derzeit aber auch AutoStore, fahrerlose Transportsysteme (FTS) sowie stationäre oder mobile Roboter, die autark oder parallel zum Menschen arbeiten. Kommen mehrere dieser Komponenten zum Einsatz, sollten sie im Idealfall reibungslos interagieren. Exakt an dieser Stelle setzt ein Warehouse Management System (WMS) an, welches mithilfe smarter Optimierungsalgorithmen alle Komponenten zu einem effizienten Gesamtsystem verbindet und die Prozesse im Einklang orchestriert. Letztere können zudem ein äußerst komplexes Gebilde darstellen, das sich über ein WMS transparent steuern lässt: Wareneingang, NIO, Umpacken, Nachschub, Ein- und Auslagerung, Kommissionierung, Konfektionierung, Verpackung und Bereitstellung zum Versand im Warenausgang.

Wie erfolgt die Anbindung der Automatisierung? Das PLG-Prinzip.

Ob Neubau oder Retrofit – das Warehouse Management System der proLogistik Group (PLG-WMS) ist für die Anbindung von Automatisierung bestens vorbereitet und bietet Vorlagen für eine Vielzahl möglicher Szenarien. Maßnahmen dieser Art sind in der Regel eigenständige Projekte, die mehrere Phasen umfassen: Planung, Umsetzung, Test(s), Go-Live und HyperCare. Während bei der Softwareentwicklung verstärkt agile Methoden zum Einsatz kommen, ist dies im Automatisierungsbereich eher unüblich oder kaum möglich.

Wir bei proLogistik bieten unseren Kunden unabhängig von der physischen Schnittstelle zwei grundsätzliche Anbindungsarten an. White Box und Black Box (Grey Box). Beim White-Box-Verfahren erfolgt die Kopplung unseres PLG-WMS direkt an einen Materialflussrechner (MFR) oder die Steuerung. Das WMS stellt somit auch für die Automatisierungskomponenten das bestandsführende System dar und hat alles unter Kontrolle.

Eine Alternative ist das Black Box- oder auch Grey Box-Prinzip. In einem solchen Fall stellt proLogistik ein Sub-WMS zur Verfügung, das im Grunde rein als Schnittstelle und Bedienfeld der Mitarbeitenden fungiert. Alle weiteren Aufgaben werden durch das übergelagerte Master-System abgewickelt. Für dieses sind die summierten Bestände eine Black Box. Bei gemeldeten Ladungsträgern handelt es sich hingegen um die Grey Box-Option. Welche Variante den größten Erfolg verspricht, hängt vom tatsächlichen Automatisierungsvorhaben ab und ist daher stets eine Entscheidung im Einzelfall.

Wie ein Bestands-WMS die Umsetzung beschleunigt

Wesentlich einfacher wird es, wenn Bestandskunden eine Erweiterung planen, da dort in der Regel bereits ein PLG-WMS im Einsatz ist. In einem solchen Fall sind in der Software nur ergänzend die Automatisierungskomponenten abzubilden. Das verringert die Komplexität der Einführung, auch weil der Anwender bereits mit dem PLG-WMS vertraut ist. Darüber hinaus hat bereits im Vorfeld der ursprünglichen Implementierung des Warehouse Management Systems eine Bereinigung und Vervollständigung der Stammdaten stattgefunden. Je mehr dieser Artikel- und Bewegungsdaten bereits digitalisiert zur Verfügung stehen, desto abgesicherter können Entscheidungen getroffen und Abläufe automatisiert werden.

WMS vom Automatisierer oder „Independent WMS Vendor“?

Kurz gefasst bezeichnet der Begriff „Independent Software Vendor“(ISV) Softwarehersteller, die unabhängig von Hardware bzw. Plattformen spezifischer Anbieter agieren. Daraus abgeleitet stellt sich Frage, welche Vorteile bietet das WMS eines „Independent WMS Vendor“ im Gegensatz zu einer Mechanik und IT umfassenden Komplettlösung eines Intralogistiksystemlieferanten? Bonus ist zunächst der auf umfangreichem Logistik- und Prozess-Know-how basierende, neutrale Blick von außen. Von entscheidender Bedeutung ist weiterhin, komplett unabhängig agieren zu können. Um dies zu leisten, hat proLogistik ein spezielles Modul entwickelt, das einerseits Bestandteil des PLG-WMS ist, wahlweise aber auch separate als Schnittstelle zwischen den Systemen eingesetzt werden kann. So lässt sich das volle Leistungspotenzial auch im komplexen Zusammenspiel von Automatisierungskomponenten verschiedener Hersteller durchgängig erschließen.



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