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FernUniversität Hagen - Ausgeklügelte Intralogistik für Studierende aus aller Welt

30.09.2014

Besonderheiten der Anlage: Ergonomischen Kommissionier­arbeitsplätze in drei Greifzonen einstellbar auf Körpergröße, RFID-Behälteretiketten, geringe Geräuschentwicklung dank der geräuscharmen und energiesparenden Niedervolt-Antriebstechnik

Wo befindet sich die größte deutsche Hochschule, also die mit den meisten Studierenden? Die überraschende Antwort lautet, dass es keine der großen Universitätsstädte wie München, Köln oder Frankfurt ist, son­dern das eher beschauliche Hagen in Westfalen.

Hier befindet sich die einzige staatliche deutsche Fernuniversität mit über 74 000 Studierenden in über 100 Ländern der Welt. Nur – das ist der große Unterschied zu anderen Hochschulen: Die Studierenden stu­dieren von zu Hause aus. Und viele Unterlagen zu Neuanmeldung, Seminaren und Studienabschluss werden in Papierform per Post verschickt. Täglich verlassen mehrere Tonnen Papier und bis zu 10 000 Sendungen das Logistikzentrum der FernUniversität mit individuell zusammengestellten Sendungen.

Eine enorme Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit viel Aufwand und langen Wegen die einzelnen Dokumente kommissionieren.

Um die weiter steigenden logistischen Anforderungen erfüllen zu können und die Kommissioniertätigkeit angenehmer, sicherer und schneller zu gestalten, beschloss die FernUniversität in Hagen im Jahr 2013 die An­schaffung einer modernen Kommissionieranlage mit automatischem Kleinteilelager (AKL). Nach einem sorgfältigen Auswahl­verfahren erhielt die Solinger BSS Materialflussgruppe Anfang 2014 den Auftrag, dieses System als Generalunternehmer schlüsselfertig zu errich­ten und in den Folgejahren technisch zu betreuen.

Bislang mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FernUniversität die erforderlichen Unterlagen für die Studierenden ausschließlich manuell und häufig fuß­läufig zusammenstellen – eine erhebliche Herausforderung bei Einhal­tung einer fristgemäßen Versendung. Schon leichte Verzögerungen haben für die Studierenden große Folgen, die ihre Lernmaterialien zum großen Teil in Papierform erhalten und die Prüfungstermine einhalten müssen.

„Die Zahl der Sendungen und die Anforderungen an eine flexible Bereitstellung werden sich in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen, was nicht zuletzt mit den Erwartungen an ein modernes Fernstudium zu tun hat“, so Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer, Rektor der FernUniversität in Hagen. „Unser derzeitiges Logistikzentrum würde dadurch an seine Grenzen stoßen.“

„Wir haben uns für BSS entschieden, weil das Konzept am besten zu unseren Anforderungen etwa zur optimalen Flächenausnutzung oder ergonomischen Arbeitsplatzgestal­tung passt“, so Petra Hohmann, Dezernentin für Medienadministration im Logistikzentrum der FernUniversität. In Hagen entsteht aktuell ein 36m langes, rund 8m breites und 9m hohes AKL für eine doppelt tiefe Lagerung von Dokumentenbehältern. Der Lagerblock, der in einer bestehenden Halle errichtet wird, verfügt über drei Gassen sowie fast 20000 Behälterstellplätze. Eingelagert werden Kunststoffkisten mit einem Vollgewicht von maximal 11kg. Würde man diese Papiermengen manuell bewegen, wäre dies für die Mitarbeitenden über Jahre gesehen eine wenig rücken­freundliche Arbeit.

Herzstück der Anlage sind daher die ergonomischen Kommissionier­arbeitsplätze in den insgesamt drei Greifzonen. Sie verfügen unter ande­rem über höhenverstellbare Verschiebeplattformen und lassen sich so auf verschiedene Körpergrößen einstellen. Alle Artikelbehälter werden punktgenau in die Greifzonen geliefert und von dort wieder abgeholt. Die Kommissionierer werden dadurch spürbar entlastet, da sie sich weder bücken, noch schwere Lasten tragen müssen. Mit Hilfe modernster RFID-Funketiketten finden die Behälter zielgenau über die Förderstrecke und im Lager ihren Bestimmungsort.

Hinzukommt, dass die Geräuschentwicklung dank der geräuscharmen und energiesparenden Niedervolt-Antriebstechnik der Förderanlage sehr gering ist.

Lagerverwaltung und Materialflusssteuerung führt BSS in SAP-EWM aus, welches Bestandteil der universitätseigenen SAP-Plattform ist.

Die neue Anlage wird im Februar 2015 den Produktivbetrieb aufnehmen.



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