Definition Staplerleitsystem
Was ist ein Staplerleitsystem?
Ein Staplerleitsystem (SLS) agiert als Planungs- und Steuerungssystem für den Einsatz von Flurförderzeugen bei internen Transportaufgaben. Unter Berücksichtigung verschiedener Arten der vorhandenen Flurförderzeuge werden die Transportprozesse optimiert, um sowohl im Hinblick auf die Auslastung als auch auf die Fahrwege eine hohe Effizienz sicherzustellen. Hierzu gehören neben der passenden Vergabe der Transportaufträge unabhängig von der Transportart (z. B. Einlagerung, Umlagerung, Entnahme, Bereitstellung oder Nachschub) die Ermittlung der kürzesten Fahrtwege sowie die Vermeidung von Leer- und Suchfahrten.
Das SLS übernimmt die Staplerdisposition unter Berücksichtigung der Anforderungen und der Komplexität des Transports teilautomatisch oder sogar automatisch. Darüber hinaus unterstützt das SLS aber auch die manuelle Auftragszuweisung. Eventuell auftretende Engpässe auf Grund fehlender Fahrzeuge werden so minimiert und die Disposition wird anhand zuvor definierter Prioritäten gesteuert.
Die Visualisierung im Leitstand ermöglicht nicht nur einen Überblick über die Positionen der Fahrzeuge, den Status einzelner Aufträge sowie Transport-Statistiken, sondern auch die Initiierung und Disposition von Transportaufträgen.
Die Orchestrierung der Disposition durch ein SLS führt so nicht nur zu einer Optimierung und transparenten Darstellung der internen Transportprozesse, sondern auch zur Vermeidung von Engpässen und birgt somit ein entsprechendes Einsparungspotenzial in der Logistik.
Funktionsumfang eines SLS
Ein modernes SLS ist modular aufgebaut, wobei sich die einzelnen Funktionen in Kern- und Zusatzfunktionen zusammenfassen lassen. Dies ermöglicht, dass beim Kunden nur noch die benötigten Module, nicht mehr das gesamte SLS, installiert werden müssen. Ist in der Zukunft eine Erweiterung der Funktionalität nötig um neue Aufgabenfelder funktional zu unterstützen, so werden die erforderlichen Module zum bestehenden System hinzugefügt und aktiviert. Der Kunde bezahlt in der Regel nur für die benötigte Funktionalität.
Ein Standard-SLS besitzt alle Funktionen die zur Planung und Steuerung von innerbetrieblichen Transportprozessen notwendig sind.
Grundsätzlich definiert der Anwender den Umfang des SLS. Jede Funktion, die der Anwender für notwendig erachtet, gehört zu seinem SLS.
Kernfunktionen
Die Kernfunktionen gehören zum ordinären Funktionsbereich jedes SLS. Sie sind für den Betrieb des SLS unabdingbar und gehören zum minimalen Installationsumfang jedes Systems. Einige wenige Kernfunktionen, wie z.B. mobile Datenerfassung, werden auch von Spezialisten als eigenständige Module separat angeboten. Normalerweise werden die Kernfunktionen aber ausschließlich durch Module des SLS-Anbieters unterstützt. Die Kernfunktionen unterstützen den Haupteinsatzbereich jedes SLS: Vom Anlegen der Transportaufträge über die Steuerung der internen Transporte bis zum korrekten Abschluss der Transportaufträge.
Zusatzfunktionen
Die Zusatzfunktionen übersteigen den Funktionsumfang, der zur reinen Steuerung und Durchführung von internen Transporten benötigt wird. Einige der am Markt verfügbaren Systeme bieten eine einfache Bestandsverwaltung oder Unterstützung im Kommissionierprozess. Darüber hinaus werden z.B. weiterführende Funktionalitäten für die Transportmittelverwaltung (Schadens- und Wartungsmanagement) angeboten.