Der WMS Markt

Welche WMS-Anbietertypen gibt es auf dem Markt?

Mit einem vielseitigen Leistungsumfang dient das Warehouse Management System der Optimierung, Steuerung und Kontrolle von sämtlichen Lager- und Distributionssystemen. Damit zählt es zu den Bereichen der „Software und elektrischen Automation“ und gleichzeitig zu der Intralogistik-Branche.

Allein in Deutschland, Österreich und in der Schweiz lassen sich derzeit ca. 100 Anbieter von IT-Systemen identifizieren, die gemäß der VDI-Richtlinie 3601 als Warehouse-Management-System (WMS) bezeichnet werden können. Zur Bezeichnung eines IT-Systems als WMS müssen die in der VDI-Richtlinie 3601 definierten prägenden Aufgaben- und Leistungsbereiche erfüllt werden.

Vorangetrieben durch die Technologie- und Markttrends, wie beispielsweise die zunehmende Digitalisierung, steigende Automatisierung oder der Einsatz von Methoden im Bereich der künstlichen Intelligenz, sind auch die WMS-Anbieter herausgefordert neue Ansätze und Anpassungen für den Markt zu etablieren. Infolgedessen werden neue funktionale und technologische Entwicklungsschwerpunkte festgelegt.

Marktpräsenz der WMS-Anbieter

Knapp drei Viertel der WMS-Anbieter bieten seit über 20 Jahren Warehouse Management Systeme an. Die meisten Anbieter verfügen sogar mit 44% über 30 Jahre Erfahrung im WMS-Bereich und sind damit seit Anbeginn der Möglichkeiten für eine digitale Lagerverwaltung am Markt präsent. Der überwiegende Teil der WMS-Anbieter gibt dabei an, dass fast jeder/jede zweite Mitarbeitende mehr als 9 Jahre im Unternehmen tätig ist, was ebenfalls für langjähriges Erfahrungswissen spricht.

Verteilung der Anbietertypen

In Abhängigkeit von individuellen Kundenanforderungen tragen die jeweiligen Stärken und funktionalen Ausrichtungen der WMS-Anbieter zum Projekterfolg bei. Es wird zwischen drei Anbietertypen unterschieden:

Es ist zu beobachten, dass sich der Funktions- und Angebotsumfang von einigen Anbietern durch eine horizontale und vertikale Erweiterung des Produktportfolios weiter diversifiziert. Die klassische und zentrale Lagersoftware der WMS-Anbieter wird durch ergänzende Softwaresysteme, wie beispielsweise Transport Management Systeme (TMS), Ressourcenplanungssysteme (RPS) oder Business Intelligence Systeme (BI), modular ergänzt. Im Allgemeinen werden die Anbietertypen anhand von folgenden Kriterien unterteilt.

»Purer« WMS-Anbieter

Der »pure« WMS-Anbieter bietet vorrangig Logistik IT für das Lager an. Der Lieferumfang kann zusätzlich durch lagerrelevante Software (z.B. Ressourcenplanungssysteme (RPS), Business Intelligence Systeme (BI)) ergänzt werden. Darüber hinaus verfügen manche WMS-Anbieter über einen speziellen Branchenfokus. Das Kerngeschäft hingegen richtet sich an die softwaretechnische und funktionale Überstützung von komplexen Abläufen im Lager. Durch Kooperationen mit ERP- und Lagertechnik-Anbietern können »pure« WMS-Anbieter ihr Angebotsspektrum erweitern.

Suite-Anbieter

Bei Suite-Anbietern ist das Warehouse Management System ein Teil einer größeren Software-Suite (z. B. ERP-/ SCM-System). Damit wird eine höhere Integration in unternehmens- bzw. standortübergreifende Module und Funktionen der Business-Suite ermöglicht, wohingegen das Kerngeschäft sich zumeist auf manuelle oder teilautomatisierte Lager richtet. Nichtsdestotrotz werden mittlerweile auch komplexe Anlagen, die sich durch einen höheren Automatisierungsgrad auszeichnen, angeschlossen. Das WMS ist dabei autark einsetzbar.

Lagertechnik-Anbieter

Der Lagertechnik-Anbieter ist ursprünglich im Metallbau zu Hause. Im Zuge der Automatisierung der Lager stellten sich immer mehr Bezugspunkte zur Elektronik, insbesondere zur Steuerungselektronik von z. B. Regalbediengeräten ein. Hieraus entwickelten sich die Lagerverwaltungssysteme, sodass der Lagertechnik-Anbieter nun als Generalunternehmer auftritt. Damit hat das Warehouse Management System in der Regel eine hohe Integration zur Steuerung des Materialflusses. Das Kerngeschäft umfasst nach wie vor hochautomatisierte Lager mit komplexen Abläufen, wobei aufgrund des verstärkten Aufbaus von Logistik IT-Kompetenz nun eine Tendenz zum Ausgliedern der Software-Sparte sowie zum Angebot des WMS ohne Lagertechnik zu vermerken ist.

Verwendungsdauer eines WMS

Zu sehen ist die durchschnittliche Verwendungsdauer eines WMS nach Angaben der WMS-Anbieter. 83% der WMS-Anbieter geben an, dass die Nutzungsdauer von WMS bei mindestens 10 Jahren liegt. Damit geht einher, dass die Auswahl eines geeigneten WMS-Anbieters langjährige Partnerschaften ermöglicht.

Entwicklungsbudget

Die dargestellte, prozentuale Angabe stellt den Aufwand der WMS-Anbieter zur Weiterentwicklung ihrer Systeme im Verhältnis zu ihrem jährlichen Umsatz im WMS-Bereich dar. Bereits seit 2020 investieren alle WMS-Anbieter mindestens 5% ihres Umsatzes in die Weiterentwicklung. Im Jahr 2022 betragen die Investitionsausgaben von der Hälfte der WMS-Anbieter 11-20% ihres Umsatzes.

Mitarbeitendenwachstum

Nach den Einschätzungen der WMS-Anbieter, wird die Zahl der Mitarbeitenden in den nächsten Jahren leicht bis stark steigen oder stabil bleiben. Mit einem Rückgang wird nicht gerechnet. Seit 2013 bis 2021 ist die Anzahl an Mitarbeitenden im Durchschnitt um 9% pro Jahr gewachsen.

Wenn Sie erfahren möchten, wie die WMS-Anbieter den aktuellen Herausforderungen begegnen, welche weiteren Trends den Markt bestimmen und welche Erfolgsfaktoren diese maßgeblich begleiten, empfehlen wir Ihnen den WMS MARKTREPORT KOMPAKT 2022.

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