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Von Dübelqualität bis Logistikexzellenz

16.05.2025

Erfolgreiche Transformation SAP WM nach SAP EWM/TM bei fischerwerke im laufenden Betrieb.

Die Unternehmensgruppe fischer hat in Zusammenarbeit mit den SAP Ingenieuren der IGZ ihre Logistik am Hauptstandort Tumlingen auf SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) und SAP Transportation Management (SAP TM) umgestellt. Diese Migration erfolgte im Rahmen eines Big Bang-Ansatzes, der an nur einem Wochenende erfolgreich abgeschlossen wurde.

Durch die Einführung von SAP EWM und SAP TM steigert fischer nicht nur die Effizienz, sondern auch die Flexibilität – bei gleichzeitig garantierter Tagfertigkeit von 99 Prozent. Diese Umstellung bildet die Basis für künftige Innovationen und Erweiterungen der Logistikprozesse. Die über 20-jährige Partnerschaft mit IGZ war dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor und bildet die Grundlage für weitere Optimierungen und Rollouts.

fischer – Ein Unternehmen mit Tradition und Innovationskraft

Das Traditionsunternehmen fischer mit Hauptsitz im baden-württembergischen Tumlingen zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Befestigungstechnik. Als Familienunternehmen, das vor über 70 Jahren den Dübel erfand, steht fischer für Innovation und herausragende Qualität.

Heute umfasst das Produktportfolio neben Befestigungssystemen auch fischertechnik sowie maßgeschneiderte Komplettlösungen in den Bereichen Electronic Manufacturing Services (EMS) und Touch-Eingabesysteme.

Darüber hinaus bietet das Unternehmen mit fischer consulting wertvolle Beratungskompetenz im Bereich der Prozessoptimierung. Mit rund 4.700 Mitarbeitenden weltweit und einem starken internationalen Netzwerk in 120 Ländern erzielte das Unternehmen 2023 einen Bruttoumsatz von 1,16 Milliarden Euro.

Effiziente Logistik im Distribution Center Tumlingen

Das Distribution Center Tümlingen (DCT) fungiert als Hybridlager und stellt ein zentrales Regionallager für Deutschland und Frankreich sowie ein Nachschublager für Landesgesellschaften und Importeure dar. An Spitzentagen werden dort rund 26.000 Lieferpositionen abgewickelt.

Das Lager zeichnet sich durch eine hohe Komplexität aus und nutzt eine Vielzahl moderner Lagertechniken auf begrenztem Raum: ein automatisches Hochregallager (HRL) mit 14.250 Palettenstellplätzen, eine Shuttleanlage mit 21.500 Behältern. Im weitläufigen Bereich für die manuelle Kommissionierung werden zudem täglich rund 3.800 Positionen verarbeitet.

Mit etwa 11.000 lagerhaltigen Artikeln und einem 3-Schicht-Betrieb, der auch eine Dauernachtschicht für interne Nachschübe und Vorkommissionierungen umfasst, wird der Betrieb kontinuierlich auf hohem Niveau aufrechterhalten. Der komplette Warenein- und -ausgang wird dabei auf einer Fläche von nur 300 m² abgewickelt. Dabei werden jetzt mit Hilfe von SAP EWM und SAP TM jährlich rund 120.000 Packstücke und über 8.000 LKW abgewickelt. Ergonomische Arbeitsplätze mit Vakuumsaugern und eine innovative Depalettierungstechnik tragen entscheidend zur Effizienz der Prozesse bei.

Herausforderungen und Notwendigkeit zur Umstellung

Im Jahr 2020 wurde deutlich, dass die bestehende Systemarchitektur den steigenden Marktanforderungen und internen Wachstumszielen nicht mehr gerecht wurde. Das eingesetzte SAP ECC 6.0 stand vor dem Wartungsende, was dringenden Handlungsbedarf schuf. Die bestehende SAP WM-Lösung, die über zwanzig Jahre hinweg optimiert worden war, zeigte zunehmend altersbedingte Einschränkungen, insbesondere im Bereich der Lagerverwaltung und Materialflusssteuerung.

Die Materialflussteuerung erfolgte über SAP LES/TRM und ein zweites ergänzendes externes Lagerverwaltungssystem, doch fehlten moderne Schnittstellen für einen reibungslosen Austausch. Zudem bestanden erweiterte Anforderungen für die Transportlogistik, welche mit der bisherigen, bereits abgekündigten SAP LE-TRA Lösung nicht abgebildet werden konnten.

Vor diesem Hintergrund entschloss sich fischer, auf ein modernes und flexibles System umzusteigen, das nicht nur die aktuellen Anforderungen erfüllt, sondern auch Innovationspotenzial für die Zukunft bietet. »Das Projektziel war schnell klar«, betont Jörg Schröppel, Abteilungsleiter IT Business Solutions bei fischer. »Wesentliche Ziele waren die Reduktion auf standardnahe Funktionen, die Erfüllung neuer strategischer Anforderungen und die Schaffung einer soliden Basis für zukünftige Innovationen.«

Die Einführung einer S/4HANA-fähigen Lösung wurde als Schlüssel zur Effizienzsteigerung in den Lager- und Transportprozessen identifiziert, um dauerhaft eine Tagfertigkeit von 99 Prozent sicherzustellen.

Anspruchsvolle Projekte brauchen starke Partner

Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung für die IGZ als Partner für die Projektumsetzung. Jörg Schröppel meint dazu:

»Wir wussten, dass ein Projekt wie dieses nur mit einem zuverlässigen und kompetenten Partner erfolgreich umgesetzt werden kann. Die langjährige Zusammenarbeit mit IGZ sowie deren Expertise in der Implementierung moderner, skalierbarer Systeme machten die Entscheidung folgerichtig. Darüber hinaus genießt IGZ einen hervorragenden Ruf im Markt, was die Wahl zusätzlich erleichterte. Gemeinsam wollten wir eine zukunftssichere und leistungsfähige Systemarchitektur schaffen, die den dynamischen Anforderungen des Marktes gerecht wird und gleichzeitig Raum für künftige Erweiterungen bietet.«

Optimierung der Lagerlogistik mit SAP EWM und TM: Geht da noch was?

»Die Optimierung der Lagerlogistik, insbesondere durch die Einführung von SAP EWM, MFS und TM, gestaltete sich komplexer als ursprünglich angenommen«, erklärt Julian Bauer, stv. Bereichsleiter SAP Warehousing bei IGZ. »Das Lager wies bereits einen extrem hohen Füllgrad auf, sodass die Frage aufkam, ob weitere Verbesserungen rein durch eine Umstellung auf SAP EWM überhaupt noch realisierbar waren.«

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die bestehende Leistungsfähigkeit der Logistik trotz der Umstellung und Rückführung zahlreicher Zusatzprogrammierungen in den SAP-Standard zu erhalten. Ein schneller Umstellungserfolg war notwendig, um die gewohnte Tagfertigkeit von 99 Prozent sicherzustellen.

Bereits am zweiten Tag nach dem Go-Live wurden 90% erreicht. Auch die hohen täglichen Lieferpositionen – mit Spitzen von bis zu 26.000 Positionen – stellten das Projektteam vor anspruchsvolle Aufgaben.

Fazit: Flexibilität und Nachhaltigkeit durch Automatisierung

Mit der Einführung von SAP EWM/MFS und SAP TM wurden zahlreiche Funktionen des alten SAP WM und SAP LE-TRA (SD) ersetzt, sodass die Materialflusssteuerung nun direkt über EWM erfolgt. Das andere Lagerverwaltungssystem für das Behälter-Shuttle bleibt weiterhin bestehen, dessen Integration wurde jedoch optimiert, um eine bessere Übersicht und Effizienz zu ermöglichen. »Wir entwickeln bereits Konzepte, wie wir diese Prozesse in Zukunft weiter integrieren können«, erklärt Jörg Schröppel.

Auch im Transportbereich wurden mit SAP TM zahlreiche Individuallösungen und Systeme von Drittanbietern – wie beispielsweise die Rechnungsprüfung – erfolgreich zurück in den SAP Standard überführt. Die schlau gelöste Auftragseinlastung und die Packstück- und Laderaumkalkulation, führten zu erheblichen Effizienzgewinnen in der lagerinternen Materialfluss- und Transportsteuerung. Dabei wurde für durchgängige Prozesse eine durchgängige Integration zwischen SAP EWM und SAP TM umgesetzt. Zudem wird das Frachtkostenmanagement mit Funktionen wie Kosten-Splitting und automatischer Rechnungsprüfung durch SAP TM ausgeführt.

Die modernisierten Benutzeroberflächen erlauben eine intuitivere Bedienung. Das IGZ Smart Logistics Cockpit, ein proaktiver Fiori Leitstand, bietet den Mitarbeitenden einen Echtzeit-Überblick und Alerts zur effizienten Planung der Tageskapazitäten sowie schnelles Reagieren auf Störungen im Materialfluss. Die Fiori-Kommissionier-App unterstützt den Kommissioniervorgang benutzerfreundlich, während innovative Technologien wie z. B. Handrückenscanner zur Effizienzsteigerung und Fehlerreduzierung beitragen.

Erfolgreicher Go-Live und umfassender Support

Um einen möglichst reibungslosen Go-Live zu gewährleisten, wurden alle Funktionen und Prozesse im Vorfeld intensiv mit dem IGZ Digital Twin getestet. Diese virtuelle Abbildung des Lagers sowie der darin ablaufenden Prozesse ermöglichte eine gründliche Prüfung der Software, ohne die Lieferfähigkeit des Unternehmens zu gefährden.

Während des Go-Live-Wochenendes, an dem die Auftragslast bei etwa 60-70 % lag, sorgte ein erweitertes Projektteam für umfassenden Support, sodass die Migration auf SAP EWM/MFS und SAP TM im Rahmen eines Big-Bang-Ansatzes erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Fazit

»Die Implementierung von SAP EWM/MFS und TM, gepaart mit maßgeschneiderten Anpassungen, hat die Lager- und Transportlogistik bei fischer deutlich verbessert und bildet die Grundlage für zukünftige Optimierungen in der Supply Chain«, fasst Jörg Schröppel zusammen.

Die neu geschaffene IT-Infrastruktur ermöglicht fischer nun einen zukunftsfähigen Ausbau der Logistikprozesse in weiteren Landesgesellschaften. Ein erstes Folgeprojekt – der EWM/TM-Rollout und der Neubau eines Auto-store-Lagers in Spanien – ist bereits ein konkretes Folgeprojekt begonnen.

Link zur Quelle:

SAP EWM & TM Einführung bei fischerwerke | IGZ



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