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Die Zukunft der Logistik vor dem Hintergrund der Pandemie

09.06.2020

Eine Pandemie ist eines der kataklystischen Ereignisse, die Nicholas Taleb in seinem Bestseller Der schwarze Schwan beschreibt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie keiner vorhersehen kann und sie uns daher stets überraschen.

Sobald etwas Unvorhersehbares bzw. »der schwarze Schwan« eintritt, ändert sich augenblicklich unser übliches Verhalten. Das Interessante dabei ist, dass es oft eine Richtung einschlägt, die sich bereits zuvor angedeutet hat. Durch jede Erschütterung werden Änderungen, die neuen Raum und neue Gelegenheiten schaffen, beschleunigt.

Die Welt wird zerbrechlich und unvorhersehbar. Besonnene Unternehmensführungen können an mehreren Szenarien gleichzeitig arbeiten. Mit anderen Worten: Sie stärken ihr Durchhaltevermögen für die Bewältigung der eintretenden Änderungen.

Lieferketten unter die Lupe genommen
Multinationale Unternehmen füllen erneut ihre Risikomatrizen aus. Eine der ersten Konsequenzen ist das Durchleuchten der Lieferketten. Käufer verlangen nach mehreren geografisch getrennten Lieferanten für dieselben Komponenten. Die Produktion wird in Industrieländer oder zumindest in ihre Nähe zurückverlagert. Das Problem der alternden Gesellschaft – und damit mangelnder Arbeitskräfte – kann an diesen neuen Produktionsstandorten lediglich durch Automatisierung und den Einsatz von Robotern überbrückt werden, selbstverständlich mit einem wesentlichen Einsatz neuer Technologien, wie kollaborative Robotik, Computer Vision, künstliche Intelligenz, autonome Fahrzeuge. Die moderne Produktionslogistik ist bis zur letzten Arbeitszelle informationstechnisch verbunden. Die interne Logistik nutzt die IT-unterstützte Produktion im Pull-Modus (on-demand) sowie die Produktion unter Verwendung von Roboterfahrzeugen (AGV).

Käufer, vor allem in der Autoindustrie, verlangen weiterhin Lieferungen »just in time«, wobei sich das erhöhte Risiko in der Aufstockung der lokalen Reservebestände widerspiegelt.

Manch ein Produktionsunternehmen erkennt, dass die eigene Bewältigung der Logistik ein strategischer Vorteil ist. Daher investieren sie in den Bau neuer, oft automatisierter Lager in der Nähe der Produktionsstätten. Diese sind nur dann effizient, wenn sie von modernster Lagerverwaltungstechnik (WMS) verwaltet werden.


Sogar die konservativsten griffen zu Internetshopping
Der Online-Handel bekam durch die Pandemie weiteren Wind in die Segel. Auch die konservativsten Käufer griffen zu neuen Einkaufswegen. Einerseits nimmt der Online-Handel zu, was zu einer Erhöhung der regionalen Lagerkapazitäten führt, und dazu, dass die Leistungsansprüche des Marktes nur mit einer Spitzenautomatisierung der Lager bewältigt werden können. Andererseits sind Kunden nicht bereit, auf ihre Bestellungen zu warten, sodass eine schnelle Lieferung nur mit hochautomatisierten lokalen Logistikzentren gewährleistet werden kann. Die gewünschten Lieferzeiten werden vor allem bei Nahrungsmitteln und Medikamenten immer kürzer, was wiederum andere, innovative Logistiklösungen, wie z.B. Zentren für die Erfüllung von Kleinstaufträgen (micro fulfillment) erfordert. Diese sind automatisiert und befinden sich oft direkt unter Einkaufszentren. Sie dienen der Aufstockung der Bestände nahegelegener Geschäfte und zugleich dem Online-Handel für die lokale Versorgung.


Intelligente Transportdistribution
Die Distribution zum Endkunden stellt angesichts des wachsenden Verkehrs eine Herausforderung für sich dar, insbesondere das letzte Stück des Weges, die s.g. letzte Meile. Die Digitalisierung ermöglicht eine intelligente Lieferlogistik, denn sie optimiert den Weg, die Fahrzeuggröße, das Temperaturregime, die Verkehrslage, Zeitfenster usw. und folgt der Ware bis hin zum Kunden.

Wer bereits vorbereitet ist (war), kann absahnen
Einige Player auf dem Markt möchten sich den Herausforderungen der Logistik nicht alleine stellen und vertrauen sie s.g. 3PL-Logistikfachunternehmen an. In diesem Segment sahnen diejenigen am Markt ab, die bereits in der Vergangenheit in Lagerinfrastruktur und intelligente Lager-IT (WMS) investiert haben.

»Eppur si muove«
Die Pandemie hat die Welt nur vorübergehend in ihrem Rhythmus gestört. Die Welt beschleunigt ihr Tempo zusätzlich, obwohl sie noch stark zuckt und die Richtung ändert. Erfolgreiche Unternehmen passen sich dem schnellen Wandel durch Digitalisierung, den Einsatz von Robotern und Automatisierung an. Hier bieten Epilog und Knapp modernste technische Lösungen an.

Der schwarze Schwan ist eigentlich nur ein Schwan. Unternehmen, die das Bewusstsein, dass Änderungen die einzige Konstante sind, in ihrer DNA verankert haben, kann nichts überraschen.



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